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Himmelsstürmer und Schwerenöter

Himmelsstürmer und Schwerenöter

Himmelsstürmer und Schwerenöter

Die Verwendung von verschiedensten Blütenformen ist bei der Planung einer Staudenrabatte ein attraktives Gestaltungselement. Breite Dolden passen dabei bestens zu vertikalen Blütenkerzen. Wir zeigen die schönsten Himmelsstürmer und Schwerenöter.

Kerzenförmige Blütenstände geben jeder Pflanzung eine erfrischend dynamische Note und bringen Schwung ins Beet. Die schmalen Rispen der Lanzen-Verbene (Verbena hastata) finden zwischen den Partnerpflanzen, deren Blätter oder Blüten oft eher rundlich sind, einen grossen wirkungsvollen Auftritt. Kerzenförmige Blüten verleihen zudem jeder Komposition eine elegante Ausstrahlung. Dazu passen schirmförmige Blütenstände, die mit ihren typischen halbrunden Dolden und flächigen Strukturen für eine angenehme Ruhe im Beet sorgen – Himmelsstürmer und Schwerenöter sind prima Partner.

Viel Sonne bitte

Die Brennende Liebe (Silene chalcedonica) erhält nach der Hauptblütezeit ab Juli durch einen beherzten Rückschnitt neue Vitalität und überrascht mit einer spätsommerlichen Nachblüte. Als ideale Partnerpflanze bietet sich der dauerblühende violette Steppen-Salbei (Salvia nemorosa) an und sorgt mit seinem kerzenförmigen Flor für eine farblich kraftvolle Gartenecke. Als spätsommerlicher Höhepunkt setzt sich die Kaschmir-Dolde (Selinum wallichianum) in Szene. Dieses edle Doldengewächs ist mit filigran gefiedertem Laub und luftig weissen Blütenschirmen, die auf rot gefärbten Stängeln thronen, eine besonders begehrenswerte Erscheinung. Die imposant wirkenden Kandelaber der einheimischen Schwarzen Königskerze (Verbascum nigrum) finden die ideale Begleitung im heimischen Silber-Raugras (Stipa calamagrostis).

Halbschatten bevorzugt

Der robuste Kaukasus-Gamander (Teucrium hircanicum) bevorzugt einen halbschattigen Platz am lichten Gehölzrand. Er gedeiht selbst am sommertrockenen Standort problemlos und zeigt von Juni bis September eine Vielzahl hellvioletter Blütenrispen. Gleichzeitig bildet die einheimische Wilde Möhre (Daucus carota) ihre formschönen weissen Blütenschirme und lockt mit reichem Pollenangebot verschiedenste Wildbienen an. Mit etwas Glück legt der Schwalbenschwanz-Schmetterling seine Eier für die zukünftige Raupenkinderstube auf ihr Blattwerk, was das «Wilde Rüebli» ökologisch doppelt wertvoll macht. Einem architektonischen Meisterwerk ähnelt der Blütenaufbau des Weichen Bärenklau (Acanthus mollis). Er stammt aus dem östlichen Mittelmeerraum und seine aparten Laubblätter inspirierten denn auch die Baumeister der Antike, die die Kapitelle der korinthischen Säulen mit Kränzen aus in Stein geschlagenen Blättern dieser Pflanze verzierten.

Blumige Wolkenkratzer

Für den Beethintergrund sind hochwachsende Arten, die mit Kerzen und Schirmblüten ausgestattet sind, besonders effektvoll. Mit der zartrosa blühenden Sorte ‘Bouquet Rose’ der Gelenkblume (Physostegia virginiana) ist eine standfeste Auslese entstanden. Ihre schmalen, vertikal himmelwärts strebenden Blütenrispen kommen besonders gut in Kombination mit dem rotbraunen Laub des Wasserdostes (Eupatorium rugosum ‘Chocolate’) zur Geltung. Dieser entfaltet im Herbst seine cremeweissen Blütenschirme. Dazu können die violetten Kerzen der Lanzen-Verbene (V. hastata) oder das schneeweiss blühende Schmalblättrige Weidenröschen (Epilobium angustifolium ‘Album’) effektvoll in den Blütenreigen miteingefügt werden. Sie verleihen jeder Bepflanzung eine luftige Leichtigkeit, insbesondere für den Beethintergrund.

Charmante Blüten für den Schatten

Die blauen Blütenkerzen des einheimischen Günselkrauts (Ajuga reptans) sind eine reizvolle Begleitung zur Lenzrose (Helleborus orientalis). Die lilafarbenen Blütenstände der Zwerg-Waldspiere (Astilbe chinensis ‘Pumila’) wirken in Gruppen gepflanzt mit ihren kerzenförmigen Rispenblüten wie bunte Mini-Tannenwäldchen. Selbst im verblühten Zustand bleiben diese attraktiv und ergeben im Winter mit Raureif und Eiskristallen überzogen wunderschöne Bilder. Eine besonders interessante Schattenstaude ist die einheimische Süssdolde (Myrrhis odorata). Ihre grossen, locker angeordneten Blütenschirme sitzen über dem nach Anis duftendem Blattwerk. Beeindruckend gross sind die Schirmblüten der heimischen Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris). In feuchten, humosen Böden gedeiht sie auch problemlos im lichten Halbschatten. Die meist zweijährig wachsende Engelwurz sorgt mit ihren äusserst attraktiven Samenständen für anmutige Herbstbilder im Garten und dank Selbstaussaat für willkommenen engelhaften Nachwuchs der Schirmblüten.

 

 

Acanthus mollis

Einem architektonischen Meisterwerk ähnelt der Blütenaufbau des Weichen Bärenklau. Seine ornamental wirkenden Blütenstände sind mit dutzenden rot-braunen Einzelblüten besetzt.

Agapanthus

Schmucklilien bringen dank ihren blauen Schirmblüten mediterranes Flair in den Sommergarten. Sie eignen sich bestens zur Bepflanzung grosser Töpfe oder Kübel auf der Terrasse.

Silene chalcedonica

Das leuchtende Rot ist zum Verlieben schön: Die Brennende Liebe macht ihrem Namen alle Ehre. Sie passt mit ihren hübschen Schirmblüten zu den violetten Kerzen des Steppen-Salbei.

Cimicifuga ramosa ‘Atropurpurea’

Die Silberkerze ist im Beethintergrund jeder schattigen Gartenecke eine Bereicherung. Die standfeste Sorte ‘Atropurpurea’ überzeugt mit schneeweissen, lieblich duftenden Blütenkerzen.

Kniphofia galpinii

Ein Blickpunkt im Staudenbeet ist die orangerote Fackellilie. Die exotisch wirkenden Kerzenblüten erscheinen in voller Pracht im Spätsommer. Die Staude benötigt einen Winterschutz.

Veronica longifolia

Die blauen Blütenrispen des Langblättrigen Ehrenpreis erzeugen ein harmonisches Formenspiel im Prachtstaudenbeet. Den ganzen Sommer lang bringt er blaue Blütenkerzen hervor.

Hacquetia epipactis

Der kleinwüchsige Goldteller ist eine wertvolle, früh und lange blühende Waldstaude. Diese Rarität mit den im März erscheinenden Schirmblüten fühlt sich im Halbschatten wohl.

Daucus carota

Mit viel Charme brilliert die einheimische Wilde Möhre durch formschöne weisse Blütenschirme. Sie lockt mit reichem Pollenangebot verschiedenste Wildbienen und andere Insekten an.

 

 

 

 

 

 

 

 

Text & Fotos: Konrad Hilpert, Staudengärtnerei Eulenhof

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