Glücksklee: Unterpflanzen statt wegwerfen
Zu Silvester wird gern blühender Glücksklee (Oxalis deppei) verschenkt. Man kann das verblühte Mitbringsel als Unterpflanzung für grosse Kübelpflanzen verwenden. Der genügsame Mitbewohner macht diesen weder Wasser noch Nährstoffe streitig und bildet mit der Zeit auf der Ballenoberfläche einen dichten Teppich, der das Wurzelwerk vor Temperaturschwankungen und Wasserverlust schützt.
Der Glücksklee, diese vierblättrige Zierpflanze, wird im neuen Jahr meist als Wegwerfartikel behandelt. Denn auf der warmen Fensterbank gedeihen die kleinen, anmutigen Pflänzchen nach der Blüte schlecht und landen daher rasch auf dem Kompost.
Werden die Kleeblätter langsam dürr, haben die Pflanzen kleine Verdickungen im Wurzelbereich, sogenannte Rübchen, gebildet. Dies ist der Zeitpunkt, die einzelnen Knöllchen im Abstand von 6 x 6 cm in einen etwas grösseren Topf zu versetzen. Den Topf hell und nicht zu warm aufstellen. Die Pflanze wird bald wieder neu austreiben. Ab Mai noch einmal versetzen, diesmal entweder direkt in den Garten (Pflanzabstand 7 x 7 cm) oder in einen grossen Topf. Glücksklee bevorzugt Schatten oder Halbschatten, er eignet sich deshalb auch als bodendeckende Unterpflanzung. Ein mittlerer Nährstoffgehalt des Substrats genügt. Den Sommer über regelmässig giessen und feucht halten, so bilden sich grössere Rübchen, die essbar sind. Im Herbst so lange wie möglich in der Erde lassen. Nach dem ersten leichten Frost ausgraben, die grossen Rübchen putzen und mit der Schale in etwas Butter braten. Salzen und servieren. Ein Teil der Brutknöllchen wieder als Neujahrsdekoration in kleine Töpfchen pflanzen, den Rest in etwas Erde im Keller überwintern und ab Mai in den Garten auspflanzen.
Text & Bild: Annafried Widmer-Kessler