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Gesunde Spritztour mit Pflanzenbrühen

Gesunde Spritztour mit Pflanzenbrühen
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Gesunde Spritztour mit Pflanzenbrühen

«Die neue Pflanzsaison beginnt, wenn die Erde nicht mehr an den Gartenstiefeln hängen bleibt.» Das alte Sprichwort bestätigt den Erfolg: Setzlinge wachsen am besten unter optimalen Bedingungen. Eine gesunde Spritztour mit Pflanzenbrühen verschafft den Jungpflanzen einen zusätzlichen Kick.

Die Sonne scheint spürbar wärmer und das Grün spriesst aus allen Gartenecken. Endlich darf wieder ausgesät und gepflanzt werden. Für alle vorgezogenen, jungen Setzlinge gilt: Ausgepflanzt wird erst, wenn sich der Boden ebenfalls erwärmt hat. Denn ist die Erde noch zu kalt und der Boden zu nass, ist die Gefahr von Fäulnis oder Pilzinfektionen gross. Es lohnt sich also, geduldig zu warten. In den gelockerten und nährstoffreichen Boden gepflanzt, wurzeln die Jungpflanzen rasch an. Das weitere gesunde Wachstum kann nun durch eine gesunde Spritztour mit Pflanzenbrühen in flüssiger Form unterstützt werden.

Kräftigende Brühe

Kräuterjauchen sind einfach hergestellt, preiswert und verfügen über wichtige Nährstoffe. Brennnesseln, Beinwell und Wermut liefern Stickstoff und Letzterer zusätzlich Kali. Als Jauche verabreicht, stärken sie die Pflanzen durch eine geringe und sofort verfügbare Dosis. Wer keine eigenen Kräuter im Garten hat oder nicht weiss, wo man die Pflanzen sammeln kann, bekommt diese getrocknet in Drogerien oder Apotheken. Jauchen werden generell in den Wurzelbereich der Pflanzen gegossen oder als Spritzbrühe über die Blätter verteilt. Die Basis jeder Kräuterbrühe ist gesammeltes Regenwasser. Ähnlich unterstützend in ihrer Wirkung sind im Handel erhältliche biologische Pflanzenschutzpräparate wie Ackerschachtelhalmextrakt oder Pflanzenextrakte mit angesiedelten Effektiven Mikroorganismen.

Gemüse hegen und pflegen

Ob Pflanzenstärkungen aus Kräuterextrakten, aus angesetztem Tee oder Kräuterjauchen – sie alle haben eines gemeinsam: Entscheidend für einen sichtbaren, nachhaltigen Erfolg ist die regelmässige Gabe. Wann habe ich zuletzt eine Pflanzenstärkung verabreicht? Vor einer Woche, oder ist seither bereits ein Monat vergangen? Ein Spritztagebuch bringt System in die Pflanzenpflege: Im Heft wird festgehalten, wann welche Kulturen mit welchem Auszug gespritzt werden. Grundsätzlich nützt bereits eine wöchentliche Gabe, doch sollten die Jungpflanzen mit einem leicht feuchten Wurzelbereich optimal darauf vorbereitet sein. Gut geeignet für eine pflanzenstärkende Spritzung ist deshalb der erste trockene Tag nach dem Regen.

Notfallhilfe mit Jauchen

Abgesiebte Pflanzenjauche in Kombination mit Regenwasser hilft auch gegen Schädlinge. Brennnesseljauche etwa nützt bei der Abwehr von Blattläusen oder Spinnmilben. Für eine Spritzbrühe wird 1 kg frische, junge Brennnessel-Kopftriebe mit 10 Liter kochendem Wasser übergossen und einige Tage stehen gelassen. Zwischendurch kann die Brühe umgerührt und nach etwa 4 Tagen die eingeweichte, gärende Pflanzenmasse abgesiebt werden. Dieser Sud, im Verhältnis 1 : 50 mit Regenwasser verdünnt, dient als Spritzlösung. Die restliche Brühe kann auch im Verhältnis 1 : 10 direkt in den Wurzelbereich gegossen werden.

Mit Tee gegen Schädlinge

Ein Tee aus Rainfarn (Wurmkraut) oder Wermut nützt bei Schädlingen an Beerenblüten sowie gegen Rost und Mehltau. Dazu wird 300 g frisches bzw. 30 g getrocknetes Kraut auf 10 Liter Wasser angesetzt. Die Lösung kann unverdünnt über blühende Pflanzen wie Erdbeeren, Himbeeren und Brombeeren gespritzt werden. Eine Wermutjauche ist bei einem Befall von Blattläusen oder Raupen von Kohlweisslingen angebracht. Dazu setzt man ebenfalls 300 g frisches oder 30 g getrocknetes Kraut als Jauche an. Der Sud wird gegen Blattläuse dreifach verdünnt gespritzt, unverdünnt wirkt er gegen Kohlweisslinge. Bei Bedarf kann die Spritzbehandlung an den Folgetagen wiederholt werden.

 

Text: Ruth Schläppi Foto: twenty20

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