
Gelöcherte Bohnen
Frage:
Von meinen Stangenbohnen ernte ich jedes Jahr Samen. Nun habe ich festgestellt, dass viele Bohnen zerlöchert sind. Im Aufbewahrungsgefäss befanden sich auch einige kleine Käfer, die vermutlich für den Schaden verantwortlich sind. Können Sie mir sagen, welcher Schädling sich an meinen Bohnen zu schaffen macht und wie ich vorgehen muss, um nächstes Jahr wieder gesunde Bohnen ernten zu können?
Frage gestellt am 14. Februar 2019
Antwort:
Bei den kreisrunden Frasslöchern an den Bohnen handelt es sich vermutlich um Spuren des Speisebohnenkäfers. Die weiblichen Käfer befallen während der Sommermonate die Bohnen und legen ihre Eier in die Bohnensamen. Die Larven dringen in die Bohnen ein und verpuppen sich später in den Hülsen. Ob das Saatgut noch zu retten ist, kann man ganz einfach mit einer Keimprobe feststellen. Zu diesem Zweck zehn Körner aussäen, dafür eignet sich auch ein Haushaltspapier. Damit hat man rasch ein Ergebnis. Bei einem Befall mit dem Bohnenkäfer ist es wichtig, die Fruchtfolge im Garten einzuhalten. Bei Hülsenfrüchten ist jeweils eine Pause von mindestens 3 Jahren angebracht. Stangenbohnen sollten also frühestens nach 3 oder besser nach 4 Jahren wieder im gleichen Beet angebaut werden. Nach der Ernte das Saatgut gut trocknen lassen und anschliessend mehrere Tage in den Tiefkühler legen. Danach die Bohnen trocken in einer Dose aufbewahren. Im folgenden Jahr ist es empfehlenswert, vor der Aussaat die Frostkur nochmals durchzuführen. Alternativ können Sie die Bohnensamen einer Wärmebehandlung unterziehen. Dabei werden die Körner 30 Minuten bei 55 °C erwärmt. Diese thermische Kur hat den Vorteil, dass das Saatgut damit gut getrocknet wird.
Bild: S. Sägesser