Gekonnte Mischkultur
Farbenfrohe Blüten, in attraktiver Mischkultur mit abwechslungsreichem Gemüse und Kräutern gesetzt – ein Bauerngarten überzeugt durch seine Ganzheit. Hier vereinen sich Ausdrucksstärke, Biodiversität und eine reiche Ernte.
Zum Idyll des Flückiger-Hofs im bernischen Utzigen gehört auch der bildschöne Bauerngarten. Sandra Flückiger kultiviert zahlreiche alte Pro-Specie-Rara-Sorten und Raritäten. Früher, als es grosse Familien mit Angestellten wie Melkern, Karrern oder Mägden zu versorgen gab, war ein grosser Gemüsegarten überlebenswichtig. Heute wird vielerorts ein Teil des Bauerngartens mit Rasen bepflanzt – das gibt am wenigsten Arbeit und kann bei Bedarf rückgängig gemacht werden. Schade, findet auch Sandra Flückiger, denn der direkt vor dem Haus liegende Küchengarten hat viel zu bieten. Sie bepflanzt die Fläche in geregelter Fruchtfolge: So wachsen im gleichen Beet etwa die Rote Gartenmelde (Atriplex hortensis), Ringelblumen (Calendula officinalis) und Chioggia-Randen (Beta vulgaris). Im Nachbarbeet sind es Erdbeerspinat (Chenopodium capitatum), Knollensellerie (Apium graveolens var. rapaceum) und Kopfsalat (Lactuca sativa var. capitata). Eine alte Tagetessorte füllt den Bereich zwischen den Stangen- und Feuerbohnen, dazwischen leuchten die Blüten der Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus) hervor. Auch Baumspinat (Chenopodium giganteum), Spargelerbsen (Lotus maritimus) und Etagenzwiebeln (Allium cepa var. proliferum) gedeihen im Einklang mit Zinnien (Zinnia elegans), Studentenblumen (Tagetes) und Astern. Lachsfarbene Löwenmäulchen (Antirrhinum majus) öffnen ihre Blüten für die nektarsammelnden Hummeln. Ein stattlicher Fuchsschwanz (Amaranthus) lässt seine Ähren dekorativ herabhängen, während Sonnenblumen (Helianthus) im Wettbewerb mit Stockrosen (Alcea rosea) emporwachsen. Buschiger Frauenmantel (Alchemilla) säumt die Abgrenzungen. Diese abwechslungsreiche Bepflanzung, die auch vor 50 Jahren schon so hätte sein können, trägt nicht nur zu einem spannenden Menüplan bei, auch unzählige Insekten freuen sich an den Zier- und Nutzpflanzen. Die Bäuerin sät so oft wie möglich selber aus, sammelt das Saatgut oder kauft es auf Setzlingsmärkten von Pro Specie Rara.
Unsere Top-5-Duos für die Mischkultur
- Ringelblumen / Karotten: Die Ringelblumen wirken stärkend auf die Karotten. Ringelblumen vertragen sich grundsätzlich mit allen Gemüsesorten und fördern deren Wachstum.
- Knoblauch / Erdbeeren: Nicht nur Knoblauch, sondern auch Zwiebeln und Lauch halten Schnecken von Erdbeeren fern.
- Basilikum / Tomaten: Nicht nur auf dem Teller ein unschlagbares Duo! Basilikum reduziert den Mehltau bei Tomaten und lockt Bestäuber an.
- Borretsch / Gurken: Borretsch kräftigt die Gurkenpflanzen und lockt Bestäuber an. Deshalb wird Borretsch im Volksmund auch «Gurkenkraut» genannt.
- Karotten / Salat: Sie unterstützen sich gegenseitig in ihrem Wachstum.
Text & Bild: Ruth Schläppi
Sabine Honegger
Verträgt sich Baum Spinat mit Kartoffeln?
Helen Weiss
Danke für Ihre Anfrage. Während Spinat gut im Schatten der Kartoffeln gedeiht und zugleich als flächiger Bodendecker gegen Ausbreitung von Pilzerkrankungen sowie als Vorbeugung gegen Knollen- und Krautfäule hilft, eignet sich Baumspinat eher als Zwischenkultur für Salat oder Kohl, sowie als Solitärpflanze zwischen Stauden.
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