
Gehölze mit auffälliger Rinde
Dekorative Rindenstrukturen und malerische Zweige, die im Sommer durch das Blätterkleid verborgen waren, kommen jetzt im Herbst zum Vorschein. Bei näherer Betrachtung entpuppen sie sich als Hingucker im winterlichen Garten. Wir zeigen die schönsten Gehölze mit auffälliger Rinde.
Papier-Birke
Ringelborken finden wir bei Birken, aber auch bei einigen Kirschenarten. Schon von Weitem fallen ihre leuchtenden Stämme auf, die mit einer dünnlagigen, glatten Borke eingekleidet sind. Nach einigen Jahren löst sie sich aufrollend in grossen Fetzen ab. Gehölze mit auffälliger Rinde sind besonders attraktive Birken, die aus dem Himalaya und aus Ostasien stammen. Im schneeweissen Rindengewand erstrahlt die Papier-Birke (Betula papyrifera var. papyrifera). Die papierartige Rinde zeigt sich allerdings nur bei jungen Bäumen.
Amberbaum
Beim Amberbaum (Liquidambar styraciflua) sind die jungen Triebe reichlich garniert mit einer aussergewöhnlichen Zierde: Durch eine lokal vermehrte, starke Korkbildung können flügelförmige Gebilde, sogenannte Korkleisten, entstehen. Diese charakteristischen Zweige lassen die Gehölze nicht nur zu einem winterlichen Blickfang werden, sie eignen sich auch hervorragend für die Vase.
Stacheldrahtrose
Zweige mit Bewehrung, sprich mit Stacheln und Dornen, stossen zunächst auf wenig Gegenliebe. Ein Beispiel dafür, dass sich Wehrhaftigkeit und Schönheit nicht gegenseitig ausschliessen, ist die Stacheldrahtrose (Rosa sericea subsp. omeiensis pteracantha). An den jungen Jahrestrieben sind die Kletterorgane rot eingefärbt und leuchten besonders intensiv im Gegenlicht. Die Stacheldrahtrose ist die wehrhafteste Rose, die man finden kann – entsprechend beliebt ist sie bei Vögeln als Nistplatz.
Amerikanischer Erdbeerbaum
Der Amerikanische Erdbeerbaum (Arbutus menziesii) ist einer der wenigen Laubbäume des US-amerikanischen Nordwestens. Die leuchtend rotbraune, abblätternde Rindentracht macht dieses Gehölz in einem grösseren Garten zum Blickfang. Darunter kommt das frische Gelbgrün des Stamms zum Vorschein. Den Namen hat er wegen seiner roten Früchte, die entfernt an echte Erdbeeren erinnern, jedoch in Büscheln am Baum wachsen.
Streifen-Ahorn
«Schlangenhaut-Ahorne» lautet die Sammelbezeichnung für einige Japanische Ahorne. Als ob ihr bezaubernder Wuchs und das fantastische Laub nicht genug der Zierde wären, haben sie einen weiteren Trumpf in der Hand: eine einzigartige Rindenzeichnung. Auf zumeist dunkelgrünem Untergrund erkennt man aus der Nähe längliche helle Streifen. Mit zunehmendem Dickenwachstum entsteht daraus ein aussergewöhnliches Muster, das an eine Reptilienhaut erinnert, wie bei diesem Streifen-Ahorn (Acer pensylvanicum).
Goldbirke
Mit gelblich bis weisser oder rötlicher Rinde wirkt die die Goldbirke (Betula ermanii) äusserst attraktiv. Der herrlichen Färbung wegen werden die Stämme und Zweige gerne für Dekorationen verwendet. Der Rinden-Mantel besteht aus vielen übereinandergeschichteten Lagen und ist kraus gerollt, was den besonderen Reiz ausmacht. Im Frühling schmückt sich die Goldbirke mit hellrünen, herzförmigen Blättern, die sich im Herbst leuchtend gelb verfärben. Im Winter kommt die ungewöhnliche Rinde an den kahlen Ästen besonders gut zur Geltung.
Text & Fotos: Kaspar Heißel
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