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Gartenhaus für die Fledermaus

Gartenhaus für die Fledermaus

Gartenhaus für die Fledermaus

Wenn es im Sommer dämmrig wird, kann man sie lautlos durch die Luft fliegen sehen: Fledermäuse machen geschickt Jagd nach Insekten. Damit die Schönen der Nacht die Wintermonate gut überstehen, freuen sie sich über eine geschützte Lokalität im Garten. Ein Gartenhaus für die Fledermaus ist schnell eingerichtet.

Fledermäuse finden in den Wäldern immer weniger natürliche Baumhöhlen, deshalb lassen sich inzwischen Arten wie Zwerg- oder Bartfledermaus vermehrt im Siedlungsraum nieder. Dort finden sie Spalten und Hohlräume, in denen sie während des Sommers ihre Jungen aufziehen können. Doch mit den hochsommerlichen Temperaturen beginnt eine Leidenszeit für viele Fledermäuse. Im noch kühlen Frühjahr habe sie Verstecke gewählt, die sich rasch erwärmen – doch ausgerechnet diese Standorte werden jetzt für sie zur Falle, da sie in den Gebäuden der Hitze meist ohne Ausweichmöglichkeit ausgesetzt sind. Deshalb bewährt sich allenfalls ein Gartenhaus für die Fledermaus, das an einem Baumstamm oder an der Hausmauer fest installiert werden kann. Wer Fledermaus-Behausungen an Gebäuden anbringt, sollte sich von einer Fachstelle beraten lassen. Unter heutigen Bedingungen ist es zuweilen besser, Nordlagen zu wählen, statt wie früher Südlagen.

Mut zur Lücke

Auch ein Fledermausbrett oder ein Flachkasten an der Giebelwand sowie Höhlenkästen werden von den Tieren gerne angenommen. Der Kasten sollte möglichst hoch – mindestens auf drei Metern – hängen, damit Katzen oder Marder ihn nicht erreichen können. Gut ist es ausserdem, den Kasten so zu positionieren, dass die Tiere einen freien Anflug haben. Mit etwas Mut zur Lücke gibt man den kleinen Säugern eine Chance, den Winter gut zu überleben. Wenn es der Gebäudeschutz zulässt, sollten Nischen und Spalten am Verputz, an der Dachkante oder im Mauerwerk nicht geflickt werden. Fledermäuse schlüpfen zudem gerne in Hohlräume von Storenkästen oder Holzstapel. Höhlen in alten Bäumen und im Keller werden ebenfalls gern als Winterquartier genutzt, wenn sie kühl, feucht und frostfrei sind.

Heimische Hitzekünstler

Auch wenn eine Wandlung hin zu hitzeresistenten und daher teils exotischen Pflanzen stattfindet, sind heimische klimataugliche Pflanzen wichtig, da sie mit den hiesigen Insekten ein Team bilden – ihre evolutionäre Entwicklung fand gemeinsam statt. Das bedeutet wiederum, dass Fledermäuse im Garten genügend Nahrung finden. Die Körperformen und Rüssellängen der Insekten sind exakt an die Form bestimmter Blüten angepasst, ihre Larven fressen manchmal ausschliesslich nur eine einzige Pflanzenart. Manche Insekten entwickeln sich genau anhand der Blütezeit «ihrer» Pflanze, zum Beispiel die Natternkopf-Mauerbiene. Dieses fragile Zusammenspiel ist nicht mit Pflanzen aus anderen Erdteilen zu ersetzen, die zu wenig lange da sind, als dass sich unsere heimischen Insekten an sie hätten anpassen können.

 

Text: Eva Rosenfelder, Helen Lennox  Foto: Envato

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