Ganz in Weiss

Wer mag sie nicht, diese zarten Glöckchen, die als erste ihre Köpfchen durch die Schneedecke strecken? Schon weniger bekannt ist, dass es von den weissen Blümchen mehr als 250 verschiedene Sorten gibt.

Das Elwes-Schneeglöckchen (Galanthus elwesii) ist eines der ersten, das bei mildem Wetter bereits im Januar sein Köpfchen aus der kalten Erde streckt. Manchmal tut ihm sein Mut auch nicht gut und es erfriert, wenn die Temperaturen wieder in den Keller purzeln. Es ist ein grossblütiges Schneeglöckchen und wächst bis 20 cm hoch. Das Kleine oder Gewöhnliche Schneeglöckchen (G. nivalis) ist wohl die am häufigsten vorkommende Art in der Schweiz. Sie blüht in der Regel zwischen Februar und März. Von ihr gibt es auch eine gefüllte Sorte (G. nivalis ‘Flore Pleno’).

Das Woronow-Schneeglöckchen (G. woronowii) ist nach dem russischen Botaniker Juri Nikolajewitsch Woronow (1874 bis 1931) benannt. Es hat ein knackig grünes und etwas breiteres Laub. Beim Austrieb umhüllt das eine Blatt das andere. Das Woronow-Schneeglöckchen steht gerne etwas feucht. G. atkinsii schliesslich ist eine irische Kultursorte und hat duftende Blüten. Die langen äusseren Sepalen verleihen ihm eine zauberhafte Form. Es gibt auch zahlreiche Hybriden wie die spät, aber reich blühende Sorte ‘Tiny Tim’, die sich hervorragend für Steingärten eignet, da sie, wie der Name schon sagt, kleinwüchsig ist und daher ihr Laub nach der Blüte auch nicht störend ins Auge fällt.

Schneeglöckchen begnügen sich mit einem ruhigen Platz, gerne auch im Halbschatten, wo sie blühen und dann in Ruhe ihr Laub wieder einziehen können,  ohne das dieses frühzeitig abgeschnitten wird. Gegen ein wenig Kompost oder Laubhumus haben sie nichts einzuwenden. Kommen die Pflanzen in die Jahre und hat sich ein üppiger Horst gebildet, so teilt man diesen und trennt die einzelne Pflanze von ihren Artgenossen. Diese Teilung nimmt man am besten dann vor, wenn sich das Laub gerade einzieht.

Bild: Rachele Z. Cecchini