Frühlingsblüher: vom Topf in den Garten
Veilchen, Primeln, Narzissen und Hyazinthen bescheren uns schon jetzt die ersten Freudenhüpfer. Mit ein paar Tricks überleben die Pflänzchen bis zur nächsten Saison: Die Frühlingsblüher kommen vom Topf in den Garten, um dann erneut in leuchtenden Farben den Frühling willkommen zu heissen.
Oft findet sich beim Kauf die ganze Palette an Frühlingsblühern in derselben Schale. Für Pflanzenunerfahrene stellt sich ein paar Wochen später die Frage: Was nun – alles kompostieren? Doch nach der Blüte ist meist vor der Blüte. Viele Frühlingsblüher wachsen mehrjährig und können deshalb vom Topf in den Garten gepflanzt werden. Sind die Pflanzen noch dekorativ, gilt es, die verwelkten Blütenstände regelmässig auszuzupfen und das Erdreich in den Töpfen oder Körben gleichmässig feucht zu halten. So können uns Veilchen, Primeln und Zwiebelblumen noch bis Ende April erfreuen. Während dieser Zeit kommen die Pflänzchen trotz enger Platzverhältnisse gut zurecht und blühen anhaltend. Vor Nässe und Bise geschützt, vertragen sie auf dem Balkon oder beim Hauseingang auch einige Minusgrade.
Pflanze oder Zwiebel
Bilden Hornveilchen oder Primeln keine frischen Blüten mehr, so können Letztere direkt ausgepflanzt werden. Ausgewildert wachsen Primeln über Jahre hinweg und überraschen je nach Art im Frühjahr
mit neuen Blütenfarben in Pastelltönen. Gartenbürsteli (Bellis perennis), Vergissmeinnicht, Hornveilchen und Stiefmütterchen erreichen mit der Blüte ihren Lebenshöhepunkt. Als zweijährig wachsende Pflanzen stecken sie nach dem Frühjahr ihre ganze Kraft in die Bildung von Samen, danach gehen die Mutterpflanzen ein. Im Garten ausgepflanzt, versamen sie sich von selber. Zwiebelblüher wie kleinblütige Narzissen, Tulpen, Märzenbecher und Hyazinthen blühen im nächsten Jahr wieder – sofern sie ihre verdiente Ruhepause erhalten.
Zwiebeln trockenlegen
Bei den Zwiebelblühern gilt es vorerst abzuwarten, bis die Blüten und Blätter welk und etwas verdorrt sind. Nur so können die Zwiebeln ihre Kräfte sammeln und diese in ihrem Speicherorgan für die nächste Blütensaison einlagern. Und so geht’s: Die Zwiebelknollen ausgraben und die Erde abschütteln. Dürre Blätter und Stiele entfernen, dann die Wurzeln einkürzen. Die Zwiebeln an einem luftigen Ort trocknen lassen, zum Beispiel aufgehängt in praktischen Netzen. Nach dem Trocknen kühl und dunkel lagern, so können die Zwiebeln bis zum Herbst ausharren, bevor sie wieder in die Erde gebracht werden. Die Pflanztiefe entspricht der doppelten Zwiebelhöhe. Alternativ die Zwiebeln direkt nach der Blüte ins Freie pflanzen. So sind sie bereits an Ort und Stelle und beginnen dort ihre Ruhepause. Allerdings sind sie im Beet allfälligen hungrigen Wühlmäusen ausgeliefert.
Hyazinthen im Glas
Auch Zwiebelblumen wie die Hyazinthe, die samt Zwiebelknolle als Vasenschmuck unser Gemüt erfreut, verdienen nach ihrem Auftritt eine Ruhepause. Man sollte ihnen die nötige Zeit zum Einlagern ihrer Nährstoffe zugestehen. Erst wenn der Blütenstand eingetrocknet und die Blätter verwelkt sind, werden diese abgeschnitten. Die Zwiebel ebenfalls trocken lagern oder direkt in den frostfreien Boden auspflanzen. Sehr dekorativ sind gewachste Hyazinthenzwiebeln: Die Zwiebel ist durch die Wachsschicht gut geschützt, die nötige Nahrung zieht sie aus der Knolle. Vor dem Einlagern oder Einpflanzen sollte man aber diese dünne Wachsschicht sorgfältig entfernen.
Text: Ruth Schläppi Fotos: pflanzenfreude.de
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