Suchen:

Frischekur für den Boden

Frischekur für den Boden
Beitrag teilen

Frischekur für den Boden

Gesundes Gemüse setzt einen lebendigen Boden voraus. Vor der Pflanzzeit kann mit natürlichen Zusätzen die Bodenqualität verbessert werden. Doch was bewirken altbekannte Hausmittel und wie nützlich sind innovative Naturprodukte? Wir zeigen, welche Frischekur für den Boden ideal ist.

Wer dem gewachsenen Boden etwas Gutes tun will, unterstützt diesen in seiner Lebendigkeit. Mit natürlichen Zusätzen sorgt man für eine Frischekur für den Boden; gleichzeitig wird das Bodenleben angeregt. Wo künstliche Dünger oftmals einseitig wirken, hinterlassen organische Materialien eine nachhaltigere Wirkung. Mit der Umsetzung der Stoffe werden nicht nur Mikrolebewesen in ihrer Vermehrung unterstützt, sondern auch die Bodenstruktur wird verbessert.

Hauseigene Produktion

Die wohl beste Bodenauffrischung bietet der hauseigene Kompost – sofern dieser richtig angelegt wurde. Genügend gereift, werden Beet, Kübel oder Hochbeet durch eine Kompostgabe mit unzähligen Mikroorganismen neu besiedelt und somit mit Nährstoffen angereichert. Der hauseigene Kompost ist umweltschonend, da er ohne Strom und chemische Zusätze erzeugt wird und keine langen Transportwege notwendig sind. Durch die Auffrischung erhält der Boden Struktur und genügend Nahrung für die Bodenlebewesen. Das organische Material lockert zudem das bestehende Bodengefüge auf.

Mit Kalk anreichern

Eierschalen enthalten viel Kalk. Werden sie kompostiert, dauert es aber sehr lange, bis der Nährstoff überhaupt verfügbar ist. Sie werden schneller freigesetzt, wenn sie im Wurzelbereich verabreicht werden. Die Abgabe von Calciumcarbonat ist nämlich nur über den Sauerstoffaustausch möglich, der durch die Atmung der Pflanzenwurzeln entsteht. Statt die Eierschalen zu kompostieren, gibt man sie getrocknet und fein zermahlen direkt auf die Erde, wo sie sich mit den Bodenteilchen verkitten. Diese Gabe mögen kalkliebende Pflanzen wie Rüebli, Rhabarber, Knoblauch, Zwiebeln, Sellerie, Randen, Bohnen und diverse Kräuter.

Aktive Pflanzenkohle

Mit unbehandelter Holzasche lässt sich der pH-Wert anheben. Hierfür nur Asche aus verbranntem Holz, Stroh oder anderem Pflanzenmaterial verwenden. In Asche aus Briketts, Kohle oder behandeltem Holz sind hingegen Stoffe enthalten, die nicht in den Gartenboden gelangen sollten. Pflanzenasche – wie auch Gartenkalk – reagiert mit Wasser im Boden, wirkt basisch und ist reich an Kalzium und Magnesium. Bei einem ausreichend hohen Humusgehalt wird Kalzium zu einer Art elektrischen Brücke zwischen den Humusmolekülen und Tonmineralien. Die Bodenkrümel werden verbessert und stabilisiert. Allerdings wird hierbei kein organisches Material hinzugefügt. Asche sollte deshalb in Kombination mit Kompost oder Hanfschnitzeln im Herbst ausgebracht werden.

Nahrhafte Schafwolle

In den letzten Jahren hat sich die Beigabe von Schafwolle zur Bodenauffrischung etabliert. Die gemeinnützige Sozialfirma «fiwo plant» hat für den Einsatz im Garten ein anwendbares Produkt entworfen: Die Pellets aus Schweizer Schafwollresten und Rapsschrot wirken wie ein Langzeitdünger. Das Produkt besteht aus Stickstoff, Phosphat, Kalium und organischen Substanzen. Durch die Wollstruktur in den Pellets bleibt die Feuchtigkeit besser in der Erde erhalten. Schafwolldünger kann am ehesten mit der Wirkung von Hornspänen verglichen werden. Letztere müssen allerdings erst von Bodenmikroorganismen freigesetzt und mineralisiert werden, um pflanzenverfügbar zu sein.

Duftender Nährstofflieferant

Ein bekanntes Hausmittel als Frischekur für den Boden ist auch Kaffeesatz: Er enthält viel organisches Strukturmaterial, Stickstoff, Phosphor, Kalium, antivirale und antibakterielle Gerbsäuren. Den Kaffeesatz muss man aber zuerst auf einer grossen Fläche trocknen lassen, bevor man ihn im Garten ausstreut. Mit Schimmel befallenen Kaffeesatz nicht ausbringen. Der Geruch von Kaffeesatz scheint sogar eine anziehende Wirkung auf nützliche Regenwürmer zu haben. Ameisen und Schnecken hingegen meiden die Stellen, an denen Kaffee ausgebracht wurde. Dies gilt allerdings nur so lange, bis sich die Duftstoffe verflüchtigt haben.

 

Text & Foto: Ruth Schläppi

Kostenlose Positivliste 2021 mit Bezugsadressen für das biologische Gärtnern im Kleingarten.

Das könnte Sie auch interessieren: Biologische Schneckenbekämpfung

Keine Kommentare

Kommentar hinzufügen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahren Sie mehr darüber, wie Ihre Kommentardaten verarbeitet werden .

This will close in 10 seconds