Flecken und Pusteln am Birnbaum
Frage:
An den glänzend grünen Blättern unseres Birnbaums zeigen sich jedes Jahr unschöne rostrote Flecken und Pusteln. Welche Krankheit ist das und was können wir dagegen unternehmen?
Antwort:
Mit seinen orangefarbenen Flecken an der Blattoberseite ist der Birnengitterrost eine der auffälligsten Pilzkrankheiten im Obstgarten. Später erscheinen an der Unterseite noch warzenartige Pusteln. Mit den darin befindlichen Sporen kann der Pilz bis über 500 m überbrücken, um auf dem heimischen Sadebaum (Juniperus sabina) oder dem Chinesischen Wacholder (J. chinensis) zu überwintern. Dort macht er sich durch gallertartige Verdickungen bemerkbar, bevor er im Frühjahr wieder die Birnbäume heimsucht. Doch das Schadpotenzial dieses wanderfreudigen Pilzes entspricht überhaupt nicht seinem auffälligen Erscheinungsbild: Zwar werden die Pflanzen aufgrund der verlorenen Assimilationsflächen geschwächt. Dies führt aber selten so weit, dass man um die Ernte oder gar den Baum als Ganzes bangen müsste. Die Krankheit mit der Chemiekeule zu behandeln, wäre deshalb völlig übertrieben. Meist genügt es, das befallene Laub sorgfältig zu kompostieren. Das Ausschneiden oder gar Entfernen der genannten Wacholder-Arten in der Umgebung kann den Infektionsdruck deutlich verringern.
Bild: Helge May