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Feuer und Rauch

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Feuer und Rauch

Von Natur aus an den sonnigen Hängen des Wallis beheimatet, zählt der Perückenstrauch zu den einheimischen wildwachsenden Pflanzen. Innerhalb der Ziergehölze ist er eine Ausnahmeerscheinung: Nicht die Blüte, sondern seine unverwechselbaren Blätter und der flauschige Fruchtschmuck zeichnen den Strauch aus.

Der Perückenstrauch hebt sich deutlich von der Masse der Gartensträucher ab. Weniger seiner Blüte, sondern vielmehr seinem unverwechselbaren Blatt und der farblichen Ausprägung verdankt er es, dass er ein häufiger Gast in unseren Gärten ist. Das ovale langgestielte Blatt mit den markanten Blattadern macht ihn zu einem der wertvollsten Kontraststräucher. Am schönsten erscheint das Laub im Gegenlicht der tiefstehenden Sonne, wenn die Architektur der Blattadern besonders gut zur Geltung kommt. Im Herbst zeigt sich die Natur als Künstlerin und lässt die Blätter in der ganzen Farbpalette von Hellgrün über Gelborange bis Scharlachrot erstrahlen. Neben der grünlaubigen Wildform werden in den Gärten hauptsächlich die roten ­Sorten gepflanzt, die während des ganzen Gartenjahrs für farbliche Akzente sorgen (Bild: Cotinus coggygria ‘Royal Purple’). Hell- und gelbblättrige Kulturformen ergänzen das Angebot.

Gesund und unverwüstlich

Die Naturbestände im Wallis verdeutlichen die Standortansprüche des Perücken­strauchs: Er fühlt sich auch im Garten an hellen, warmen Standorten mit durchlässigen und kalkhaltigen Böden am wohlsten. Er ist überaus hitzeresistent und gibt sich auch mit dem trockensten Platz zufrieden. Daher kommt er mit dem Stadtklima ebenso gut zurecht wie mit den zunehmend heissen, trockenen Sommermonaten. Als Gartenstrauch erweist sich der Cotinus als absolut unproblematisch: Er wird weder von Schädlingen befallen, noch treten nennenswerte Krankheiten auf. Sollte es zu einem Zweigsterben kommen, schneidet man diese ganz einfach ab. Das Gehölz verträgt jeglichen Eingriff, und sei er noch so stark. Allerdings bilden sich bei regelmässigem Rückschnitt keine Fruchtstände aus. Verwelkte Blütenstände können im Spätherbst oder im Winter abgeschnitten werden – oder man lässt dem Raureif die Chance, sie im Winter in grazile Eiskunstwerke zu verwandeln, sofern sie nicht zuvor locker ineinander verkeilt abgefallen und vom Wind im Garten ­verteilt worden sind. Den pflegeleichten Strauch braucht man auf normalen Gartenböden nicht zu düngen. In der Jugend und an ungünstigen Lagen kann er etwas frostempfindlich sein und ist an heissen Sommertagen für eine Wassergabe dankbar. Als ältere Pflanze hingegen erweist er sich als absolut robust und winterhart. Aufgrund seines hohen Zierwerts verdient der Strauch eine Einzelstellung, kommt jedoch in kleinen Gruppen ebenfalls gut zur Geltung. Wegen seiner Trockenheitsresistenz eignet er sich zum Bepflanzen grosser Gefässe auf Balkon und Terrasse.

Text & Bild: Kaspar Heissel

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