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Farbe und Öl

Farbe und Öl

In der Antike färbten die Menschen Gewebe und Teppiche mit Pflanzen. Nebst anderen Färberpflanzen wie Henna oder Indigo war die Färberdistel (Carthamus tinc­torius) ein unverzichtbarer Farbstoff, mit dem sich viele Nuancen erzielen liessen.

Aber nicht nur der Farbstoff, der sich aus ihren Blütenblättern gewinnen lässt, machte die Pflanze begehrenswert, sondern auch das Öl, das in ihren Samen enthalten ist. Die Blütenblätter der Färberdistel fär­ben Stoffe je nach Farbmenge rosa, kirschrot, gelb oder gelbbraun.

Andererseits lässt sich aus den Sa­men der Färberdistel wertvolles Öl gewinnen, das man früher für Lampen oder zur Herstellung von Salben verwendete. Dieses Öl enthält Linolsäure, eine zweifach ungesättigte Fettsäure, viel Vitamin E sowie weitere wertvolle Stoffe wie Minerale und Proteine. Das Speiseöl ist dünnflüssig und hat einen angenehmen, nussigen Geschmack.

Und schliesslich dienen die Blütenblätter in der Küche zum Färben von Speis und Trank. Sie können als Safranersatz den Speisen beigegeben werden. Diese Vielseitigkeit trug der Pflanze viele Namen ein. Wenn von Saflor, Färbersaflor, Falschem Safran, Öldistel oder Safrandistel die Rede ist, dann handelt es sich immer um ein und dieselbe Pflanze: die Färberdistel.

Wer die Pflanze im heimischen Garten aussäen möchte, benötigt einen sonnigen warmen Platz mit lehmiger oder sandiger Erde, die wasserdurchlässig ist.

Bilder: Elisabeth Gertsch

Vielseitige Färberdistel

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