Search:

Erste Ernte im Biogarten

Erste Ernte im Biogarten

Erste Ernte im Biogarten

Wie schön, wenn man spürt, dass die Tage endlich wieder länger werden. Langsam startet die Saison im Freiland: Die ersten grünen Spitzen der im Herbst gesteckten Zwiebeln und Knoblauchpflanzen zeigen sich zwischen den Erdbeerreihen. Und schon bald gibt’s die erste Ernte im Biogarten: Die jungen Frühlingszwiebeln lassen sich ziehen.

Neben den Zwiebelgewächsen, die für eine erste Ernte im Biogarten sorgen, haben es die vor dem Winter gelegten Samen der Puffbohnen, auch Ackerbohnen genannt, jetzt eilig. Die Herbstsaat lohnt sich, um den Bohnen – die im Gegensatz zu unseren Buschbohnen zur Familie der Wickengewächse gehören – einen gewissen Vorsprung zu verschaffen. Puffbohnen keimen bereits bei Temperaturen um die 2 bis 3 °C. Je schneller sie im Frühling wachsen, desto kräftiger sind die Pflanzen, wenn die Flugsaison der Blattläuse startet.

Schmackhafte Beikräuter

Nicht nur die ersten Gemüse strecken ihre Spitzchen aus dem Boden. Wesentlich schneller wachsen im zeitigen Frühjahr die Beikräuter. Bei uns stark verbreitet und in fast allen Beeten vorhanden ist die Rote Taubnessel (Lamium purpureum), der Persische Ehrenpreis (Veronica persica) und die Vogelmiere (Stellaria media). Diese lasse ich als Platzhalter gerne in den Beeten stehen. Wer sich Zeit zum Beobachten nimmt, erkennt schnell, dass hier Honig- und Wildbienen die erste Nektarnahrung finden. Zudem geben die nach grünen Erbsen schmeckenden Triebe der Vogelmiere und die roten Blüten der Taubnessel eine feine Zutat für Salate ab.

Saatgut sortieren

Die Tage werden länger und es ist dringend Zeit, über die Bücher oder besser über die Samen zu gehen. Die Samenkästchen, die den Winter über in der Schublade geruht haben, werden nun hervorgeholt, die Saatkataloge mit den Neuheiten liegen daneben. Welche Sorten waren im letzten Jahr die Favoriten und laufen in der Kategorie «Unbedingt nochmals anbauen»? Es lohnt sich, Saatgut der offen abblühenden Sorten selbst zu gewinnen. Sind die Samen sortiert und eine grobe Planung für den Garten festgelegt, geht es tatsächlich bereits Anfang Februar los: Die Artischockensamen (Cynara scolymus) werden auf der Fensterbank in Blumentöpfchen gesteckt; und in diesen sollen sie bis zum Auspflanzen ins Freiland auch bleiben. Denn als distelartige Vertreterin aus der Familie der Korbblütler bildet die Artischocke während ihres Wachstums starke Pfahlwurzeln aus, die ein Umpflanzen nicht unbedingt goutieren.

Scharfes braucht Wärme

Die nächsten Kandidaten im Aussaat-Reigen sind Peperoni- und Chili-Pflanzen. Auch ihr Start beginnt im Haus auf der Fensterbank. Die beiden Nachtschattengewächse haben eine besonders lange Keimdauer und verlangen nach beständig warmen Temperaturen. Die Saatschalen werden mit zwei Teilen Aussaaterde und einem Teil Sand befüllt. Die Mischung wird gleichmässig angedrückt und mithilfe einer Sprühflasche mit Wasser befeuchtet. Mit einem befeuchteten Holzstäbchen nehme ich die Samenkörner einzeln auf und setze sie in einheitlichem Abstand auf das Substrat. Anschliessend werden sie ungefähr 1/2 cm mit einer feinkrümeligen Erdmischung überdeckt und vorsichtig angegossen. Eine gute Anschaffung waren die elektrisch betriebenen Wärmematten, die unter den Saatschalen platziert werden und die Temperatur gleichmässig bei 25 °C halten. Die Samen dieser wärmeliebenden Pflanzen keimen am besten, wenn sie keinen Temperaturschwankungen ausgesetzt sind. Mit dieser Unterstützung lässt sich die Auskeimrate auf nahezu 100 % erhöhen.

 

Text Alexandra Milesi Foto Susanna Nüesch

 

Das könnte Sie auch interessieren:

Peperoni und Chili im Topf kultivieren

No Comments

Post a Comment

This site uses Akismet to reduce spam. Learn how your comment data is processed.