Eisige Gartenimpressionen
Ein winterlicher Garten profitiert nicht nur von einer geschickten Pflanzenauswahl. Auch mit wetterfesten Gartenmöbeln, formschönen Bauelementen und saisonaler Dekoration lassen sich reizvolle Bilder zaubern.
Bevor der Garten die Winterruhe antritt, zeigt er nach den ersten Frostnächten noch ganz besondere Impressionen. Zu verdanken sind diese Bilder ausgesuchten Pflanzen, die ihr speziell haltbares Laub erst nach längerer Frosteinwirkung abwerfen. Dazu gehört die Hainbuche (Carpinus betulus), deren Blätter eine gelbe Herbstfärbung entwickeln und noch bis weit in den Winter hinein an den Zweigen haften, oder die Kleine Blutberberitze (Berberis thunbergii ‘Atropurpurea Nana’), die ihre rot überhauchten Blätter nur sehr sparsam abwirft. Die letzten Strauchrosen (Rosa ‘Stanwell Perpetual’), Herbst-Anemonen (Anemone hupehensis) und Sterndolden (Astrantia major) haben haltbare Blüten, die im langsamen Verblassen und mit Raureif überzuckert einen märchenhaften Anblick bieten. Die Dolden der Hohen Fetthenne (Sedum telephium) halten sogar eine Schneehaube gut aus. Die Weissbunte Japan-Segge (Carex morrowii ‘Variegata’), deren elegante schmale Blätter das ganze Jahr über grün sind, sticht jetzt besonders hervor. Sie wirkt dekorativ als Einzelpflanze oder in Gruppen, macht aber auch als Beeteinfassung eine gute Figur. Wie kleine Skulpturen wirken die kugeligen Samenstände des Brandkrauts (Phlomis russeliana), die auf langen Stielen übereinander angeordnet sind. Der Lavendel (Lavandula angustifolia) bildet kompakte Ministräucher, deren Zweige auch im Winter ihre graufilzigen Blätter behalten. Die langgestielten Blätter der Christrosen (Helleborus niger) bleiben im Winter lange schön und werden dann kurz vor der Blüte zurückgeschnitten.
Buchs-Ersatz gesucht
Die niedrige Heckenmyrthe (Lonicera nitida ‘Maigrün’) wirkt als Einfassungspflanze ähnlich wie der Buchs. Allerdings wächst sie schneller und muss für eine formale Optik etwa fünfmal pro Jahr geschnitten werden. Das Laub hält sie auch im Winter gut, nur bei Kahlfrösten wirft sie es teilweise ab. Der Neuaustrieb im Frühjahr erfolgt aber recht zügig. Für grössere Solitärpflanzen wie Kugeln oder Kegel verwendet die Gärtnerin Eiben (Taxus baccata).
Text: Martina Meidinger Bild: Evi Pelzer