
Eisen gegen Moos im Rasen?
Während Gras und einige andere Pflanzen Eisen lieben, reagiert Moss ziemlich empfindlich darauf: Es kann in mit Eisensulfat behandeltem Boden nicht überleben und verfärbt sich innerhalb weniger Stunden nach der Anwendung schwarz. Deshalb wird Eisensulfat im Rasen angewendet. Eisen gegen Moos im Rasen ist aber keine gute Idee.
Man streue etwas Eisensulfat auf den Rasen und reche das abgestorbene Moos ein paar Tage später heraus – das klingt so einfach. Eisen gegen Moos im Rasen als Empfehlung, wie man sie häufig im Baumarkt bekommt, ist jedoch bedenklich. Denn bei genauem Hinsehen entpuppt sich der Rasendünger mit Eisen-II-Sulfat als gesundheitsschädlich für Mensch und Tier: Beim Abbau des Wirkstoffs wird hochgradig ätzende Schwefelsäure freigesetzt, die Haut- und Augenreizungen verursacht. Um damit nicht in Berührung zu kommen, sollte man vorschriftsgemässe Schutzkleidung tragen – Handschuhe, Schutzanzug, Schutzbrille und am besten eine Gesichtsmaske. Kinder und Heimtiere sind besonders gefährdet.
Beeinträchtigung des Bodenlebens
Falsch angewendet, kann es zudem zu Folgeschäden des Rasens kommen: Ein übermässig hoher Eisengehalt kann etwa die Aufnahme von Mangan, Zink und Kupfer beeinträchtigen und zu Mangelerscheinungen führen, die sich in vergilbten Halmen oder Wachstumsstörungen beim Rasen äussern. Wenn man zudem noch weiss, dass die Eisenmethode nur kurzfristig Abhilfe schafft und das empfindliche Bodenleben beeinträchtigt, fällt es leichter, ganz darauf zu verzichten und bei mechanischen Massnahmen wie Aerifizieren oder Vertikutieren zu bleiben, kombiniert mit organischer Düngung.
Text: Robert Sulzberger Foto: Envato
Das könnte Sie auch interessieren: