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Ein Garten für Bläulinge

Ein Garten für Bläulinge

Ein Garten für Bläulinge

Bläulinge gehören zu den anmutigsten Schmetterlingen unserer Rabatten, Magerwiesen und Alpweiden. Umso grösser ist die Freude, wenn sie in unseren Gärten Halt machen. Wir zeigen, wie man sie zum Bleiben verlockt: Ein. Garten für Bläulinge lässt sich einfach schaffen.

Bläulinge sind kleine, hübsch gefärbte Falter. Sie sind in der Schweiz mit etwa 54 Spezies die artenreichste Gruppe der Tagfalter – rund ein Drittel gehört dieser Familie an. Die Bläulinge (Lycaenidae) sind in drei Gruppen unterteilt: die Zipfelfalter, die Feuerfalter und die Eigentlichen Bläulinge. Es liegt an uns, den wunderschönen, anmutigen Tagfaltern mit allen Mitteln das Überleben zu ermöglichen – und ein Garten für Bläulinge anzulegen. Denn ohne unser Engagement droht ihnen das Aussterben.

Leguminosen gefragt

Von den Eigentlichen Bläulingen leben die meisten Arten an Leguminosen, also an verschiedenen Kleearten (Trifolium), Wicken (Vicia), Hornklee (Lotus), Luzerne (Medicago sativa), Hufeisenklee (Hippocrepis comosa), Wundklee (Anthyllis), Hauhechel (Ononis), Saat-Esparsette (Onobrychis viciifolia) und verwandten Arten. Von diesen Leguminosen-Bläulingsarten können sich je nach Bepflanzung auch die entsprechenden Spezies im Garten ansiedeln: etwa der Hauhechel-Bläuling (Polyommatus icarus) an verschiedenen Schmetterlingsblütlern oder der Violette Wald-Bläuling (Cyaniris semiargus), auch Rotklee-Bläuling genannt, an Rotklee und anderen Kleearten oder der Himmelblaue Bläuling (Lysandra bellargus), der hauptsächlich auf Hufeisenklee angewiesen ist.

Bevorzugte Pflanzen

Möglich ist auch eine Ansiedlung des Geissklee-Bläulings (Plebejus argus), der unterschiedliche Schmetterlingsblütler belegt. Je nach Gegend können sich auch weitere Bläulingsarten im Garten ansiedeln. Wichtig ist, die verschiedenen Kleearten nicht mehr als «Unkraut» zu entfernen. Viele weitere Bläulinge sind jedoch Futterspezialisten. Sie brauchen Leguminosen und / oder Heidekrautgewächse (Ericaceae), andere sind auf Thymian (Thymus) oder Storchschnabelgewächse (Geranium) angewiesen. Der Fetthennen-Bläuling legt seine Eier ausnahmslos an der Purpur-Fetthenne (Sedum telephium) ab.

Bläulinge im Garten fördern

Bläulinge leben hauptsächlich in blumenreichen Magerwiesen, wo sie die nötigen Nahrungspflanzen für ihre Raupen sowie nektarreiche Blüten vorfinden. Besonders im Mittelland sind solche Biotope vielfach bedrängt oder zerstört worden; auch ehemals häufigere Bläulingsarten sind mit dem Verschwinden der unverzichtbaren Pflanzen in Bedrängnis geraten. Deshalb ist es äusserst wichtig, alle Möglichkeiten zur Verbesserung ihrer Lebenssituation zu ergreifen. Mit dem Anpflanzen verschiedener Leguminosenarten kann ein naturnaher Garten eine wichtige Funktion erfüllen. Wenn nicht anders möglich, reicht es auch, wenn man die entsprechenden Pflanzen in ein Blumenkistchen oder in grosse Töpfe auf Balkon und Terrasse setzt. Dabei ist es absolut wichtig, dass man diese Pflanzen nicht düngt und auch nicht schneidet und die verblühten Pflanzenteile den Winter über stehen lässt.

Wichtige Wiesenböschungen

Auch Strassen- und Wegränder oder Wiesenböschungen sind für das Überleben der Falter äusserst wichtig. Mit einem Schnitt während der Entwicklungszeit der Bläulinge zerstört man ganze Populationen! Es ist auch zu bedenken, dass viele Schmetterlingsarten im Sommer zweimal brüten. Deshalb wäre es sicher angebracht, mit dem Schneiden der Strassen- und Wegränder bis zum Spätsommer zu warten.

 

Text: Hans-Peter Furrer Foto: Envato

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