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Dornröschen erwacht

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Dornröschen erwacht

Ab Ende Mai zeigt sich in vielen Gärten eine vielfältige Rosenpracht. Aber auch Balkon und Terrasse lassen sich damit bepflanzen, wenn man gewisse Regeln beachtet.

Die wichtigste Voraussetzung für einen erfolgreichen Rosensommer auf Balkon und Terrasse ist, wie im Garten auch, der richtige Standort. Dieser sollte auch hier sonnig bis halbschattig sein, jedoch keinesfalls zu heiss, da sich sonst gerne Schädlinge und Krankheiten einstellen. Die Rosen müssen also unbedingt den am besten durchlüfteten Platz erhalten – er darf auch gerne etwas zugig sein. Das ist nicht immer ganz einfach, sind Balkone und Terrassen doch oft Richtung Süden oder Westen ausgerichtet, teilweise etwas zurückversetzt oder gedeckt, wodurch sie sich an sonnigen Tagen regelrecht aufheizen. Lässt man die Sonnenstoren herunter, tritt zudem oft ein Hitzestau auf – die ideale Voraussetzung für Schädlinge wie Spinnmilben und Weisse Fliegen oder auch für Pilzbefall.

Rosenpracht im Freiluftzimmer
Unter solchen Bedingungen kann es natürlich gut vorkommen, dass die Rosen, die ja Sonnenkinder sind, unter Wassermangel leiden. Dies insbesondere, wenn sie in zu kleinen Töpfen ihr Dasein fristen müssen. Denn Rosen sind Tiefwurzler, was bedeutet, dass sie genügend Erdreich benötigen, um uns über Jahre hinweg Freude zu bereiten. Das Gefäss sollte eine Mindestgrösse von 40 × 40 × 40 cm oder, bei runden Töpfen, dieselbe Höhe mit 40 cm Ø und einen guten Wasserabzug haben. Damit dieser nicht verstopft, wird er mit einer Tonscherbe – gewölbte Seite nach oben – abgedeckt. Vor der Pflanzung ist zudem eine mindestens 8 cm dicke Drainageschicht aus Blähton auf dem Boden auszubringen, die mit einem festen Vlies abgedeckt wird. Darüber verteilt man so viel hochwertige Rosen- oder Kübelpflanzenerde, dass die Veredlungsstelle – die Verdickung am Wurzelhals – 5 cm tief unter dem Erdreich liegt. Bevor der Wurzelballen ins Erdreich gestellt wird, sollte man diesen im Containertopf so lange in einen mit Wasser gefüllten ­Eimer stellen, bis keine Blasen mehr aufsteigen. Anschliessend den Container entfernen und den Wurzelballen mit einer Gartenkralle leicht aufreissen.

Der Platz bestimmt die Sorte
Die Sortenwahl richtet sich nach dem verfügbaren Platz. Da dieser auf dem Balkon oft bescheiden ist, beschränkt sich die Auswahl meist auf kleinere Arten und Sorten wie Edelrosen, Beet-/Floribunda­rosen oder Kleinstrauch- sowie Bodendeckerrosen. Wo ein Sichtschutz erwünscht ist, kommen auch Kletterrosen infrage. Besonders bewährt haben sich die sehr gesunden, öfterblühenden sowie äusserst blühstarken Starlet-Rosen von Rosen Tantau. Dabei handelt es sich um vieltriebige «Miniclimber», die eine Höhe von 150 bis 200 cm erreichen und deren bis zu 5 cm grossen Blüten bei einigen Sorten sogar duften. Geht es um die richtige Wahl, greift man am besten zu Sorten mit dem «ADR-Prädikat» zurück, die über mehrere Jahre hinweg von der Allgemeinen Deutschen Rosenneuheitenprüfung an unterschiedlichen Orten in Deutschland auf ihre Krankheitsanfälligkeit geprüft wurden.

Die Guten ins Töpfchen
Für Gefässe eignen sich jedoch am besten Bodendecker- oder Kleinstrauchrosen. Sie sind bei optimalem Standort und guter Pflege wenig bis gar nicht krankheitsanfällig – und sollte einmal ein Schädlingsbefall auftreten, so kann man diesen gut mit biologischen Produkten beseitigen. Ferner sind sie sehr schnittverträglich und können im Frühjahr bis auf eine Trieblänge von 5 cm zurückgeschnitten werden. Garantiert sind zudem ein buschiger Wuchs und eine Dauerblüte. Einziger Nachteil ist, dass alle diese Vorzüge auf Kosten des Dufts gehen. Mittlerweile sind aber auch leicht duftende Sorten erhältlich. Ob wohlriechend oder nicht, Rosen in Gefässen versorgt man am besten mit einem Langzeit-Rosendünger gemäss Packungsbeilage.

Text: Brigitt Buser   Bild: Bodendeckerrose ‹Madrugada›, Huber 2017

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