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Die Langsamen zuerst 

Die Langsamen zuerst 

Wärmeliebende Kulturen wie Tomaten, Auberginen, Peperoni und Chili brauchen eine längere Vegetationsperiode und mögen besondere Bedingungen mit viel Licht, genügend Wärme und Feuchtigkeit. Diese sensiblen «Südländer» kann man vorher im Haus heranziehen und damit wertvolle Kulturwochen überbrücken.

Für die Aussaat eignen sich Schalen, Recyclingbehälter oder kleine Töpfchen. Wichtig ist, dass die Gefässe über Abflusslöcher verfügen. Als Sub­strat eignet sich am besten eine feinkrümelige Aussaaterde. Die Samen sollten guten Kontakt zur Erde haben und während der Keimung nicht austrocknen. Und so geht’s: Die Gefässe mit dem Substrat füllen, die Erde flach drücken und sorgfältig angiessen. Nun das zuvor einige Stunden im Wasser eingelegte Saatgut darauf verteilen. Samenkörner von Nachtschattengewächsen sind Dunkelkeimer und werden deshalb dünn mit Erde bedeckt, etwa doppelt so hoch wie die Samenkörner dick sind. Anschliessend stülpt man eine Plastikhaube, eine Glasscheibe oder feuchtes Zeitungspapier über die Gefässe und stellt sie bei Zimmertemperatur an einem hellen, warmen Standort bei etwa 24 °C auf. Tipp: Wer eine Bodenheizung hat, kann die Saatgefässe bis zur Keimung auf den warmen Boden stellen. Dabei beachten, dass die Erde stets feucht bleibt.


Hungrig nach Licht

Bereits nach etwa 2 Wochen bahnen sich die ersten Keimblättchen ihren Weg ans Licht. Die Keimblätter versorgen die winzigen Jungpflänzchen mit Nährstoffen, und schon bald erscheint das erste richtige Blattpaar. Für ein gesundes Wachstum benötigen die Schützlinge nun weiterhin regelmässig Feuchtigkeit sowie einen hellen Platz bei etwas kühleren 18 bis 20 °C. Eine zu warme Zimmertemperatur von 25 °C oder mehr, mit nur wenig Lichteinfall, würde die Setzlinge bleich und schwächelnd in die Höhe schiessen lassen. Deshalb die Pflänzchen unbedingt hell platzieren, dafür bei etwas kühleren Temperaturen.


Sämlinge vereinzeln

Sämlinge von Tomaten keimen nach 9 bis 14 Tagen, bei Peperoni und Chili dauert es etwas länger und Auberginen benötigen sogar 3 Wochen. Zeigt sich das erste Blattpaar nach den Keimblättchen, so ist der richtige Zeitpunkt da, um jedem Pflänzchen sein eigenes Töpfchen zu geben. Mit dem Vereinzeln (Pikieren) erhalten die Sämlinge mehr Raum und deren Wurzelwerk wird angeregt, sich besser zu ver­ankern. Zum Vereinzeln hebt man die Pflänzchen mit einem Pikierholz oder Bambusstab samt den Wurzeln sorgfältig aus der Erde und setzt sie einzeln in einen Topf. Bis Mitte Mai bleiben die Jungpflanzen noch im Haus, um gut anzuwachsen und zu erstarken. Anschliessend werden die Setzlinge langsam abgehärtet und an das Klima im Freien gewöhnt. Dafür stellt man sie am besten regengeschützt und noch ohne direkte Sonneneinstrahlung an einen windstillen Platz.

 

Text: Ruth Schläppi   Bild: pflanzenfreude.de

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