Die Heilkraft der Natur
Johanniskraut bringt Licht ins Gemüt, Ginkgo hilft dem Gedächtnis auf die Sprünge und Mariendistel regt die Leber an – für alles ist ein Kraut gewachsen.
Die leuchtenden Pompons der Nachtkerze (Oenothera biennis) sind weithin sichtbar. Ihre Samen enthalten das begehrte Nachtkerzenöl, das als eines der besten Heilmittel bei Hautbeschwerden gilt. Die gelben Blüten der benachbarten Königskerzen (Verbascum) werden als Schmuckdroge für Teemischungen, zur Aromatisierung von Likören und als Expektorans (Schleimlöser) bei Atemwegserkrankungen verwendet. Das Johanniskraut (Hypericum perforatum), dessen sonnige Natur antidepressiv wirkt, ist Grundlage für das «Rotöl». Äusserlich angewendet, hilft es bei Insektenstichen, Schnitt- und Schürfwunden, Verstauchungen und Prellungen sowie Nervenschmerzen, verspannter Muskulatur und leichtem Sonnenbrand. In ihrer Leuchtkraft unübertroffen ist die Ringelblume (Calendula officinalis) – sie ist seit Jahrhunderten eine der bekanntesten Heilpflanzen. Ihre Salbe durfte früher in keiner Hausapotheke fehlen. Noch heute tauchen die Blüten von Calendula ab Juni bis weit in den Herbst hinein zahlreiche Bauern- und Kräutergärten in leuchtendes Orange und ihre Wirkung als Heilsalbe wird nach wie vor geschätzt. Auch in der Küche findet die fröhliche Korbblütlerin (Asteraceae) Verwendung: Die jungen Blätter eignen sich gut als aromatische Zutat zu Salaten, und mit einem blumigen Aufstrich aus feiner Ringelblumenbutter wird jedes Brot gekrönt.
Text & Bild: Dagmar Derbort