
Die besten Sorten für den Biogarten
Unsere Biogärtnerin Alexandra mag Abwechslung und probiert gerne neue Gemüsesorten aus. Mit der Zeit haben sich aber trotzdem bestimmte Züchtungen zu Favoriten entwickelt. Sie verrät uns, welche die besten Sorten für den Biogarten sind.
Kann man eigentlich jemals genug Tomaten und Basilikum im Garten haben? Meine Antwort lautet nein, denn keine anderen Gerichte bringen den Geschmack des Sommers so wunderbar auf den Teller wie Insalata Caprese, Pesto oder Sugo Pomodoro mit Basilikum. Meine Basilikum-Lieblingssorte ist nichts Ausgefallenes, sondern schlicht und einfach der altbewährte ‘Genoveser’. Mit seinen grossen, weichen und aromatischen Blättern zählt er für mich zu den besten Sorten für den Biogarten.
Pesto richtig einfrieren
Da mein Mann ein riesiger Fan von «Spaghetti al Pesto» ist, ernte ich jeweils grosse Mengen der aromatischen Blätter für die Verarbeitung. Bitte lassen Sie bei selbstgemachtem Pesto Vorsicht walten, vor allem wenn ihm bereits Nüsse und Käse hinzugefügt wurden! Die Haltbarkeit des Produkts ist sehr begrenzt, und immer damit zu rechnen ist, dass sich unter dem Ölspiegel das gefährliche Botulinumtoxin bildet. Mein Basilikum püriere ich deshalb nur mit Salz und Öl und friere es anschliessend portionenweise in Eiswürfelbehältern zu Klötzchen ein. Gemahlene Nüsse und Parmesan kommen erst später nach dem Auftauen dazu.
Diese Tomaten müssen sein
In meinen Gartenjahren habe ich schon zahlreiche Tomatensorten ausprobiert. Die besten Sorten für den Biogarten sind Pelati im Gewächshaus und die Baumtomate, die bis zu 3 m hoch wird. Die mittelgrossen, dattelförmigen Früchte eignen sich gut zum Frischverzehr, lassen sich aber in grossen Mengen auch zu Tomatensauce verkochen. Um etwas Farbe auf den Salatteller zu bringen, ist die Fleischtomate ‘Froschkönigs Goldkugel’ ideal. Der märchenhafte Name hält, was er verspricht: Die schweren, orangefarbenen Früchte haben ein grossartiges Aroma. Dazwischen pflanze ich ein paar Cherrytomaten wie ‘Zuckertraube’ oder ‘Gelbe Minibirne’, um zwischendurch etwas zum Naschen zu haben. Meine Neuentdeckung ist ‘Vesuvio’, eine Lagertomate aus Sizilien: Nach der Ernte gebündelt und an einem kühlen Ort aufgehängt, sorgt sie noch während Wochen für einen intensiven Tomatengenuss.
Flaschenhals zum Einfrieren
Statt auf die grossen Kürbissorten wie ‘Gelber Zentner’ und ‘Musquée de Provence’ – letzterer ist nahezu unübertroffen in seinem marroniartigen Aroma – setze ich mittlerweile auf die eher kleinen, gut lagerfähigen Sorten. Immer dabei sind ‘Hokkaido Rot’ für etwas Farbe auf dem Teller sowie ‘Butternut’, eine südafrikanische Züchtung. Als Speisekürbis und gleichzeitig herzige Deko ist ‘Jack be little’ ein Hingucker. Auch normale Zucchetti waren gestern – bei diesem Gemüse bin ich heftig in die italienische Sorte ‘Trombetta moana’ verliebt. Im Spätsommer liefern die Pflanzen eine Vielzahl von schlangenförmigen Früchten, die im jungen Zustand ein Genuss sind. Die grösseren Exemplare – und das ist der «Clou» – sind perfekt zum Einlegen, denn die Kerne befinden sich nur im untersten, leicht verdickten Teil der Frucht. Der ganze «Flaschenhals» kann also ganz einfach, ohne Entkernen, in gleichmässig grosse Scheiben geschnitten werden.
Dreifuss-Tipi für Schlangenbohne
Seit Jahren ist die Buschbohne ‘Sabo’ mein Favorit. Daneben kultiviere ich zusätzlich noch einige Exemplare Stangenbohnen wie ‘Weinländerin’, deren violett gesprenkelte Hülsen man im dichten Laub bei der Ernte prima findet. Beim Kochen werden die violetten Stellen leider grün. Ein bis zwei Stangen der breiten, abgeflachten ‘Coco’ pflanze ich für den Frischverzehr. Für die Asiatische Schlangenbohne (Vigna unguiculata) baue ich sogar extra ein Dreifuss-Tipi. Ihre bis zu 30 cm langen Hülsen werden nur kurz blanchiert, da sie im Gegensatz zu anderen Bohnen nur wenig des giftigen Phasins enthalten. Dadurch bleiben sie mega knackig und sind perfekt für asiatische Gerichte, und auch eingefroren der Hit.
Text: Alexandra Milesi Foto: Envato
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