Delikate Kerbelrüben
Die Kerbelrübe wird auch als «Kaviar der Vegetarier» bezeichnet. Tatsächlich sind die kleinen Rübchen hierzulande selten zu bekommen, vermutlich waren sie schon früher eine kostbare Delikatesse.
Die Kerbelrübe wurde im Mittelalter von Mönchen aus Asien nach Europa gebracht. Mittlerweile ist die Kerbelrübe zwar auch hierzulande als Wildpflanze verbreitet. Die Ansiedlung im eigenen Garten ist jedoch eher etwas für Gartenerfahrene oder für Experimentierfreudige. Die Keimfähigkeit der Samen beträgt nur wenige Monate. Wenn man an einem Raritätenmarkt einige Knollen oder Einzelpflanzen ergattern kann, setzt man sie im Herbst oder im Frühjahr in den Boden und lässt sie im folgenden Sommer blühen und sich aussäen. Dann ist der Garten rasch voll von diesem zauberhaften Gemüse. Die Grösse der kugeligen Rübchen variiert zwischen 1 bis 7 cm. Ungeschält schmecken sie leicht nussig, sind sehr knackig und eignen sich wunderbar als Naschgemüse. Roh über ein Gericht geraspelt, bieten sie ein überraschend frisches Geschmackserlebnis. Die Samen Anfang Oktober in zwei Reihen im Abstand von 20 cm aussäen. Anschliessend die Saat mit Aussaaterde etwa 1 cm bedecken und stets leicht feucht halten. Der Standort kann sonnig bis halbschattig sein. Im März erscheinen die gefiederten, zarten Blättchen, die man ab Anfang April auf etwa 8 cm vereinzelt. Bald bilden die Pflänzchen kleine Knöllchen, die man auszupfen und verzehren kann.
Text & Bild: Annafried Widmer-Kessler