
Das Einmaleins des Düngens
Die Düngung im Hausgarten, wo oft verschiedene Nutzpflanzen auf engem Raum stehen, ist gar nicht so einfach. Entsprechend wichtig ist, die Pflanzen bedarfsgerecht mit Nährstoffen zu versorgen. In unserem Einmaleins des Düngens zeigen wir, worauf man achten sollte.
Ähnlich wie wir Menschen brauchen auch Pflanzen eine ausgewogene Ernährung. Sind zu wenig Nährstoffe vorhanden, entstehen Mangelerscheinungen, bei einer Überversorgung ist eine erhöhte Krankheitsanfälligkeit möglich. Für eine optimale Entwicklung greift die Pflanze auf Nährstoffe aus dem Boden zurück. Sie landen während der Entwicklung in den Pflanzenorganen und werden durch Rückschnitt oder Ernte entzogen. So können Nährstoffe im Boden mit der Zeit immer knapper werden. Durch das Zurücklassen von Schnittmaterial oder das Einarbeiten von Ernteresten verbleibt ein Teil der Nährstoffe im Beet. Da einiges aber durch die Ernte wegfällt, gilt es, den Boden respektive die darin wurzelnden Pflanzen von Zeit zu Zeit bedarfsgerecht mit Nährstoffen zu versorgen. Mit unserem Einmaleins der Düngung, zeigen wir, worauf es ankommt.
Organische Düngung
Bei ihrer Zersetzung liefern organische Produkte Nährstoffe in verschiedenen Anteilen. Dadurch, dass diese noch fest – organisch – gebunden sind, benötigt es eine vorherige Freisetzung dieser Nährstoffe durch Bodenlebewesen und Mikroorganismen wie Pilze und Bakterien,. Möchte man in seinem Garten Humus aufbauen und das Beet längerfristig fruchtbar erhalten, lohnt sich eine Düngung mit organischem Material.
Beispiele für organische Dünger tierischen Ursprungs: Schafwollpellets, Hornspäne, Mist
Beispiele für pflanzliche organische Dünger: Vinasse, Granulat aus der Pilzproduktion, Grüngutkompost, Kaffeesatz
Mineralische Düngung
Mineralische Düngemittel können in Form von Flüssigdüngern, kleinen Kügelchen oder Granulat gekauft werden. Die in ihnen enthaltenen Nährstoffe sind schnell und einfach verfügbar – eine Art verarbeitetes «Fast Food» für Pflanzen. Die Tatsache, dass Nährstoffe aus mineralischem Dünger so mühelos verfügbar sind, fördert auch ihre rasche Auswaschung, wenn sie nicht zeitnah von der Pflanze verwertet werden. Das hat zur Folge, dass der Düngeeffekt verpufft. Während mineralische Düngemittel im Erwerbsanbau helfen können, den Nährstoffbedarf der Kultur möglichst genau und kurzfristig zu decken, muss im Hausgarten nicht zwingend darauf zurückgegriffen werden.
Spezialfall Kompost
Kompost ist oft reich an Kalium und Phosphor, weshalb Kompostgaben nicht übertrieben sowie die weiteren Nährstoffe nicht ausser Acht gelassen werden sollten. Reifer Kompost hat einen positiven Einfluss auf die Bodeneigenschaften wie Struktur, Humusgehalt, Wasser- und Lufthaushalt. Er kann in einigen Biomassezentren, Gärtnereien oder im Handel zugekauft werden. Viele Hobbygärtnerinnen und Hobbygärtner haben in einer Ecke ein Kompostgitter stehen, in dem regelmässig Rüstabfälle landen. Die Herstellung von gutem Kompost ist gar nicht so einfach. Je öfter der Haufen gewendet wird, desto schneller läuft der Verrottungsprozess ab. In Hausgärten reicht in der Regel ein zweimaliges Wenden pro Jahr.
Humus als Langzeitdünger
Unser längerfristiges Ziel ist es, Humus in den Beeten aufzubauen. Humus bildet sich aus abgestorbenen organischen Bestandteilen wie Mulch, Laub oder Ernteresten, die durch das Bodenleben zersetzt werden. Viele Wurmkothäufchen deuten auf eine rege Aktivität der Regenwürmer hin. Ihre Ausscheidungen sind voller sogenannter Ton-Humus-Komplexe, die nicht nur die Bodenstruktur verbessern, sondern auch als eine Art Langzeitdünger fungieren. Denn im Humus gebunden sind Stickstoff, Phosphor und Schwefel, die bei der Zersetzung kontinuierlich verfügbar werden. Den Boden etwa durch Mulch bedeckt oder durch eine abfrierende Gründüngung durchwurzelt zu halten, fördert die Arbeit der Bodenlebewesen und den Aufbau von Humus.
TEXT Janick Klossner, Inforama Oeschberg FOTOS Adobe Stock, Shutterstock, zvg
Das könnte Sie auch interessieren: