Christrosen recyceln
In den vergangenen Jahren hat ein unglaublicher Christrosen-Boom eingesetzt und die Züchter überbieten sich jedes Jahr mit neuen Sorten. Doch nach Weihnachten ist es mit der Pracht meist vorbei.
Früher galt die Christrose (Helleborus niger) als kostbare Pflanze, heute sind die Pflanzen erschwinglicher. Machen sie nach Weihnachten schlapp, landen sie häufig im Kompost. Schade!
Sammeln Sie jetzt die alten Christrosen bei Freunden und Bekannten ein und pflanzen Sie sie in den Garten. Um sie vor Kahlfrost zu schützen, lohnt es sich, nach dem Einsetzen ein paar Tannenzweige darüberzulegen. Denn schliesslich kommen die neu gekauften Pflanzen meist aus dem warmen Treibhaus. Zudem mögen Christrosen einen kalkhaltigen Boden. Einige Eierschalen direkt im Pflanzloch wirken Wunder. Auch wenn die wunderschöne Christrose zur Massenware wurde: Sie verdient es, umsorgt zu werden. Die Staude kann nämlich im eigenen Garten mehrere Jahrzehnte alt werden.
Text & Bild: Thomas Jan Pressmann
Pia Mattmann
Kann man die Christrosen auch im Topf am Leben erhalten, wenn man keinen Garten hat.
Was muss man dabei beachten. Habe es schon oft versucht, aber irgendwann im Sommer ist ihr Schicksal besiegelt.
Stefanie Stäuble
Bleiben Christrosen im Topf, sollten die Blüten nach dem Verwelken abgeschnitten werden, um die Samenbildung zu verhindern. Den Sommer über an einem kühlen, schattigen Platz lagern. Während der Blütezeit regelmässig giessen und ab und zu mit einem Flüssigdünger versorgen. Das Substrat sollte durchlässig sein und der Topf ein Abzugsloch haben. Hält man die Christrosen im Winter im Haus, sollte man sie erst im Frühling auf den Balkon stellen, wenn der stärkste Frost vorbei ist. Starke Temperaturschwankungen, also «rein-raus», stresst die Pflanzen.
Edith Martin
Was machen, dass die Christrose wieder blüht?
Stefanie Stäuble
Christrosen brauchen etwas Zeit, um sich zu entwickeln. Der ideale Standort ist unter Sträuchern, wo sie ungestört wachsen können und genügend Licht, aber keine direkte Sonne erhalten. Die Pflanzen bevorzugen lehmigen und etwas kalkhaltigen Boden. Bei guter Pflege können Christrosen viele Jahre alt werden. Vielleicht lassen Sie die Blütenstände im folgenden Jahr stehen und schneiden diese erst, wenn die neuen Knospen aus dem Boden treiben. Die Blüten (Blütezeit Januar bis März) bilden Samen und sorgen durch Selbstaussaat für ihre Vermehrung. Grössere Pflanzen kann man auch gut teilen. Aus zwei Gründen empfiehlt es sich, die dürren Blätter abzuschneiden: Zum einen sind sie oftmals pilzanfällig, zum anderen kommen auf diese Weise die neuen Blüten besser zur Geltung. Fachleute empfehlen den Rückschnitt der Blätter im Dezember und den Rückschnitt der verwelkten Blüten im Mai. Eine spezielle Düngung brauchen Christrosen nicht, nur bei sehr sandigem Boden kann man etwas Hornspäne einarbeiten.