Christbäume mit Mehrwert

Sie sind nicht nur für die Festtage hübsch, sondern auch das ganze Jahr über schön: Fichte und Tanne sorgen auf der Terrasse oder im Garten für Abwechslung. Wir stellen die attraktivsten Christbäume mit Mehrwert vor.

Fichte (Picea) und Tanne (Abies) sind die wichtigsten Zutaten für den Dezember – doch vergessen wir nicht, dass sie auch für den Rest des Jahres attraktive Strukturen und spannende Sichtachsen in den Garten bringen können. Christbäume mit Mehrwert gibts zum Glück viele: Jeder Nadelbaum hat seine eigene Persönlichkeit. Es gibt Arten, die direkt aus einem japanischen Garten zu kommen scheinen – mit interessanten Silhouetten und hängenden Zweigen für ein wenig Theatralik auf der Terrasse. Dann gibt es die dicht benadelten Blaufichten oder Blautannen mit blaugrauem Schleier, die im Mondlicht leuchten. Auch ohne Dekoration oder Beleuchtung sind sie schön anzusehen und sorgen dafür, dass der Garten das ganze Jahr über immergrün bleibt.

Haltbarer Nordmann

Die kostengünstigsten Christbäume mit Mehrwert sind Fichtenarten sowie Kiefern. Die Tannen haben lange, flache Nadeln in Graugrün und sind manchmal mit einer silbernen Schicht überzogen. Je nach Art wachsen sie als schmale Säule oder in typischer Weihnachtsbaumoptik. Die Nordmann-Tanne (Abies nordmanniana) ist der beliebteste Weihnachtsbaum: Der Baum verliert wenig Nadeln und die Zweige sind schön positioniert, sodass er sich gut dekorieren und mit Lichtern schmücken lässt. Das Auspflanzen von Bäumchen mit Wurzelballen ist später im Garten möglich. Achtung: Der Baum wächst zwar recht langsam und braucht rund 10 Jahre, um 2 m gross zu werden, doch Nordmann-Tannen können im Garten eine stattliche Höhe von 20 m erreichen.

Silbriger Hingucker

Auch die Edel- oder Blautanne (Abies procera ‘Glauca’ oder ‘Koster’) findet oft den Weg in die Weihnachtsstube. Sie hat eine wunderschöne silbrig-blaue Färbung, spitze grosse Nadeln und einen starken, frischen Duft. Die Korea-Tanne (A. koreana) ist ein ganz besonderer Weihnachtsbaum, der im Gegensatz zu anderen Christbäumen bereits im verkaufsfähigen Stadium blauviolette Zapfen tragen kann. Mit 10 bis 15 cm Zuwachs pro Jahr wächst sie für eine Tanne ziemlich langsam.

Günstige Fichten

Die bei uns beheimatete Fichte (Picea abies) wird nach wie vor gerne für einen traditionell geschmückten Weihnachtsbaum verwendet, verliert aber rasch ihre kurzen, stechenden Nadeln. Die Zuckerhut-Fichte (P. glauca ‘Conica’) ist ein kompakter, pyramidenförmiger Baum. Diese Art wächst sehr langsam, der jährliche Zuwachs liegt bei maximal 10 cm.

Duftende Blaufichte

Die Serbische Fichte (P. omorika) ist ein schlankes, aber kompaktes Nadelgehölz mit anmutigen Zweigen. Fichten mit Topfballen können nach Weihnachten als schlanker Solitärbaum für den Garten verwendet werden, wo sie in der Regel etwa 10 m hoch werden. Christbäume mit Mehrwert sind auch Blaufichten (P. pungens): Sie bringen einen ausgeprägten Duft ins weihnachtliche Wohnzimmer. Sie wird dem ebenfalls für sie verwendeten Namen Stechfichte gerecht: Ihre vierkantigen Nadeln sind starr und sehr spitz.

Trockenheitsresistente Kiefern

Mit ihrer lockeren, lichten Figur widerspricht die heimische Wald-Kiefer oder Föhre (Pinus sylvestris) der klassischen, nach oben spitz zulaufenden Weihnachtsbaumform. Mit ihrem Wuchs bringt sie Lockerheit in die Weihnachtsstube und wirkt nicht so formal. Ausserdem wird von der Kiefer ein breites Sortiment an Zwergformen für Gefässe angeboten.

Am schönsten in Gesellschaft

Kombinieren Sie verschiedene Arten und Grössen von Fichte und Tanne, damit sich die unterschiedlichen Formen gut voneinander abheben. Die Basis kann nüchtern sein: Braune, schwarze, graue oder weisse Töpfe unterstreichen das Natürliche der Bäume und lassen sie besonders grün erscheinen. Diese Farben entsprechen auch dem Stiltrend, bei dem eine gewisse Strenge und Übersichtlichkeit im Garten wichtig sind. Tipp: Sie können jetzt im Dezember die roten Beerenpflanzen vom November durch einzelne Fichten und Tannen ergänzen. So kreieren Sie ein festliches und attraktives Arrangement in Richtung Weihnachten.

3 Fragen an Alexander Daetwyler

Welche Arten kommen als Weihnachtsbaum im Topf infrage, und bis zu welcher Grösse?

Am besten eignet sich, wie auch bei den geschnittenen Weihnachtsbäumen, die Nordmann-Tanne (Abies nordmanniana). Doch auch eine normale Rotfichte (Picea abies), eine Serbische Fichte (P. omorika) oder eine Blaufichte (P. pungens) können so verwendet werden. Kleinere Bäume sind besser geeignet. Mehr als 2 m hohe Tannen haben zusammen mit dem Gefäss ein recht hohes Gewicht, sodass der Transport ins Wohnzimmer recht aufwendig wird.

Kann ich einen Tannenbaum das ganze Jahr über im Topf auf dem Balkon halten und ihn jedes Jahr zu Weihnachten hereinnehmen?

Ja, allerdings bedingt dies ein jährliches Umtopfen in ein grösseres Gefäss und eine regelmässige Versorgung mit Wasser und Dünger. So kann der Tannenbaum die nächsten Feiertage wieder in der Stube verbringen. Während der Zeit drinnen benötigt er mindestens jeden zweiten Tag eine Bewässerung. Bei ausreichender Topfgrösse kann der Baum etwa 5 Jahre in einem Topf gehalten werden, ab dann wird er zu gross.

Kann ich den Tannenbaum nach Weihnachten in den Garten pflanzen und falls ja, worauf sollte ich dabei achten?

Der Aufenthalt im warmen Wohnzimmer sollte möglichst kurzgehalten werden. Je länger ein Baum im Wohnzimmer steht, desto heikler ist die Zeit nach dem Aufenthalt in der Wärme. Durch die Zimmertemperatur wird der Baum aus seiner Winterruhe geweckt. Der Saftstrom wird aktiviert. Am besten regeneriert sich der Baum an einem hellen, kühlen, aber frostfreien Platz: Wintergärten, helle Garagen oder Keller eignen sich gut. Dort lässt man ihn idealerweise bis zum Frühjahr. Falls das nicht möglich ist, kann man ihn nach 3 bis 4 Wochen bei milder Witterung an einen geschützten Ort stellen. Die Erde im Gefäss ist dabei mit Reisig abzudecken. Auch während der kalten Jahreszeit muss genügend Wasser gegeben werden. Im Frühjahr (ab März) kann der Tannenbaum in den Garten gepflanzt werden.

Text: pflanzenfreude.de, Christine Beuret   Foto: zVg.

Das könnte Sie auch interessieren: Mistelzweige zu Weihnachten