Blumenzwiebeln jetzt pflanzen
Auf die Plätze, fertig, los: Wenn Zwiebelblumen jetzt in Position gebracht werden, legen sie im Frühling einen Traumstart hin. Schneeglöckchen, Krokusse und Narzissen sind das Frühlingssymbol schlechthin und das beste Mittel gegen Winterfrust. Darum ist es jetzt höchste Zeit, die Blumenzwiebeln jetzt zu pflanzen.
Da Wildtulpen oder auch der Blaustern (Scilla) so zeitig blühen, bieten sie Insekten – allen voran den Wildbienen, aber auch Schmetterlingen und Hummeln – wichtige Nahrung. So fördert man die Biodiversität im eigenen Garten mit Pflanzen, die erst noch attraktive Hingucker sind. Dabei sollte man unbedingt darauf achten, dass die Sorten über einfache Blüten verfügen. Denn mittlerweile werden bei Tulpen, Narzissen, Anemonen und Schneeglöckchen auch gefüllt blühende Züchtungen angeboten.
Nix für Bienen
Haben die Blüten aber zu viele Kronblätter, gehen Bienen & Co. meist leer aus: Aufgrund der zurückgebildeten oder nicht mehr zugänglichen Staubblätter ist in gefüllten Blüten für Insekten in der Regel kaum Nahrung zu finden. Da die Zwiebelpflanzen zu unterschiedlichen Zeiten blühen, kann man den Anbau so planen, dass es im Garten während vielen Wochen stets blühende Exemplare und somit ein nektarreiches Buffet gibt. Mit Winterling, Schneeglöckchen, Krokus und Wildtulpen wird im Februar das Zwiebelblumenjahr eingeläutet. Später blühen dann Narzissen, Tulpen, Hyazinthen und Schachbrettblumen (Fritillaria meleagris).
Einheimisches für Insekten
Wem nebst der Biodiversität auch die Verwendung von regionalen Pflanzenarten wichtig ist, der sollte sich für eine heimische Zwiebelpflanze entscheiden. Da gibt es zum Beispiel den Kugellauch (Allium sphaerocephalon), Frühlingskrokus (Crocus vernus), den Winterling (Eranthis hyemalis) und das Schneeglöckchen (Galanthus nivalis). Ebenfalls lokal verankert sind der der Dolden-Milchstern (Ornithogalum umbellatum) und der Blaustern (Scilla bifolia).
Ab in die Versenkung
Damit die Frühlingsstars in einigen Monaten einen glänzenden Auftritt hinlegen, muss man Blumenzwiebeln jetzt pflanzen: Von Oktober bis November ist die ideale Pflanzzeit. Zwiebelblumen sind nicht gerne allein, vor allem kleine Arten wie die Traubenhyazinthen (Muscari) oder Schneeglöckchen treten am liebsten in wilden Rudeln zutage, sobald die Frühlingssonne lockt. Um eine möglichst natürliche Wuchsart nachzuahmen, braucht es weder Massband noch akkurate Pflanzpläne. Man lässt eine Handvoll Blumenzwiebeln auf die Erde fallen und pflanzt sie dort, wo sie liegen bleiben. Dadurch entsteht in der Mitte ein Tuff, der sich nach aussen hin auflockert – gerade so, als würden die Frühjahrsblüher seit Jahren im Garten wachsen und seien verwildert.
Krokus-Tuffs im Gras
Auch wenn das Erwachen der unscheinbaren Zwiebeln jedes Frühjahr wie Zauberei anmutet, ist die Pflanzung keine Hexerei. Als einfache Faustregel hilft: Die Zwiebel muss um das Doppelte ihrer Höhe mit Erde bedeckt werden. Wo man nicht ständig durchläuft oder schon früh im Jahr mähen will, kann man wunderbare Gartenbilder schaffen, indem man Zwiebelblumen ins Gras setzt. Will man viele kleine Zwiebeln in Tuffs vergraben, hebt man am besten die oberste Grassode mit einem Spaten ab. Die Triebe der Zwiebelblumen dürfen im Frühjahr jedoch erst abgeschnitten werden, wenn sie ganz dürr sind. Das sieht zwar oft nicht sehr schön aus, die Zwiebeln müssen jedoch die Nährstoffe aus dem Laub ganz einziehen, damit sie gut übersommern können.
Text: Linus Walpen Foto: Alexandra Zöbeli
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