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Blaue Stunde

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Blaue Stunde

Im Spätsommer beginnt die Zeit der Astern. Mit ihren charmanten, von Insekten umschwärmten Blütensternen leiten sie das Saisonfinale ein.

Aus dem Garten sind Astern um diese Jahreszeit nicht mehr wegzudenken. Sie sind vielseitig, meist robust, anpassungsfähig und heiss begehrt bei Insekten. Das Farbspektrum geht von Weiss über Rosa bis zu Blau und Violett, wobei die beiden letzten Farben am häufigsten sind.

Amerikanische Astern

Die Glattblatt-Astern (Symphyotrichum novi-belgii) und die Raublatt-Astern (S. novae-angliae, Bild) stammen ursprünglich aus Nordamerika. Erstere weisen eine hohe genetische Vielfalt auf und dominierten jahrelang das Sortiment in Gärtnereien. Leider vergreisen manche Sorten der Glattblatt-Astern frühzeitig, sind anfällig auf Mehltau oder müssen aufgrund ihrer Höhe von 80 bis 120 cm gestützt werden. Wenn man bereit ist, sie alle 3 Jahre zu teilen, so lohnt sich der Anbau von Sorten wie ‘Schöne von Dietlikon’, ‘Marie Ballard’ und ‘Mount Everest’.

«Chelsea Chop» für Raublatt-Astern

Die Züchter haben sich vermehrt auf die Raublatt-Aster und andere Arten konzen­triert. Sie passen gut zum naturalistischen Bepflanzungsstil und lassen sich wunderbar mit anderen spätblühenden Stauden und Gräsern kombinieren. Raublatt-Astern haben kein grosses Farbspektrum, sie werden mit 1,2 m und mehr recht hoch und neigen zum Verkahlen im unteren Bereich. Deshalb sollten sie in der Beetmitte oder im Hintergrund der Rabatte gepflanzt werden. Raublatt-Astern sind Kandidaten für den «Chelsea Chop», bei dem man Ende Mai die Triebe um ein Drittel einkürzt. Diese Massnahme kommt der Standfestigkeit zugute. Alternativ kann man auch nur die äusseren Triebe einkürzen, was die Blütezeit verlängert und die Triebe im Zentrum stützt. Gute Sorten sind ‘Purple Dome’, ‘Rubinschatz’, ‘Andenken an Alma Pötschke’ und ‘Violetta’.

Anmut im Halbschatten

Ein Schmuckstück für den Waldgarten ist die Sperrige Wald-Aster (Eurybia divaricata), die etwas an die Aufrechte Waldrebe (Clematis recta) erinnert. Sie ist trockenheits- und schattenverträglich und schmückt sich mit weissen Blütenwolken. An einem sonnigen Platz steht sie aufrecht, im Schatten legt sie sich anmutig zum Boden nieder. Sie verträgt Wurzeldruck und ist der ideale Bodendecker für die Unterpflanzung von Gehölzen und Bäumen. Die Sorte ‘Tradescant’ zeichnet sich durch dunkle Stängel aus. Von liebenswerter Anmut ist auch die Schleier-Aster (Symphyotrichum cordifolius). Empfehlenswert sind die Sorten ‘Ideal’, ‘Blue Heaven’, ‘Little Carlow’ und ‘Chieftain’, die den Halbschatten bevorzugen und bereits nach wenigen Jahren stattliche Tuffs bilden.

Grazile Blütensterne

Durch Hybridisierung sind in der Schweiz besonders reich blühende Sorten der Sommer-Aster (Aster x frikartii) entstanden. Die Blüten von ‘Mönch’ und ‘Jungfrau’ tanzen über langen, zierlichen Trieben und eignen sich auch gut für den Schnitt. Sommer-Astern bevorzugen einen durchlässigen, mässig nährstoffreichen Boden und kommen vorübergehend mit Trockenheit zurecht. Diese Eigenschaft bringt auch die Pyrenäen-Aster (A. pyrenaeus ‘Lutetia’) mit sich. Ihre zierlichen Triebe hängen malerisch über und sind reich bedeckt mit zartvioletten Blütensternen. Diese wärmebedürftige Art mag einen sonnigen Platz, ist robust und eignet sich für pflegeextensive Bepflanzungen. Schleierkraut-ähnliche Blüten bringt die Pringle’s Aster (Symphyotrichum pilosum var. pringlei ‘Monte Cassino’) hervor.

Text & Bild: Annette Lepple

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