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Biodynamische Präparate für lebendige Böden

Biodynamische Präparate für lebendige Böden

Biodynamische Präparate für lebendige Böden

Komposterde ist das «Gold des Gärtners». Sie regt die Arbeit der Mikroorganismen im Boden an, wirkt humusfördernd und düngend. Biogärtnerinnen unterstützen diesen Prozess durch biodynamische Präparate für lebendige Böden.

Das Ziel jedes Biogärtners ist es, widerstandsfähige, kräftige und gesunde Pflanzen heranzuziehen. Damit das gelingt, muss er ideale Wachstumsbedingungen für sie schaffen: mit dem richtigen Standort, dem optimalen Humusgehalt im Boden und einer abgestimmten Nährstoffversorgung. Eine wichtige Rolle spielen biodynamische Präparate für lebendige Böden. Denn wichtig ist vor allem die Anzahl und die Lebendigkeit der Bodenorganismen. Biogärtnerinnen setzen hier auf Kompost: Er kurbelt die Arbeit der Mikroorganismen im Boden an und fördert so die Humusbildung.

Düngen heisst, den Boden beleben

Damit Kompost diese Aufgaben gut erfüllen kann, behandelt man ihn in der biologisch-dynamischen Landwirtschaft mit speziellen Präparaten – hergestellt aus Heilpflanzen wie Schafgarbe, Kamille, Brennnessel, Eichenrinde, Löwenzahn und Baldrian. Diese Präparate werden in kleinen Mengen dem Kompost zugegeben und schaffen ein Klima, in dem die Bodenorganismen besonders gut gedeihen. So wird die Verrottung beschleunigt, der Boden wird humusreicher und krümeliger, die Wurzeln wachsen kräftig und dringen tief in die Erde ein.

Vier Naturreiche

Biodynamische Präparate für lebendige Böden gehen zurück auf Rudolf Steiner, den Begründer der anthroposophischen Bewegung. Seine Idee war, in speziellen Präparaten alle vier Naturreiche miteinander zu verbinden: das mineralische, das pflanzliche, das tierische und das menschliche. Laut Steiner würden so Stoffe entstehen, die das Lebendige in sich tragen und es an den Boden und die Pflanzen und durch sie an die Tiere und die Menschen weitergeben.

Gehaltvolles Kuhhorn

Biodynamische Präparate kann man auch im privaten Hobbygarten nutzen. Neben den bereits erwähnten Kompostpräparaten eignen sich Spritzpräparate dazu. Sie werden direkt auf Boden und Pflanzen aufgebracht, um sie widerstandsfähiger zu machen und das Wachstum zu fördern. Das bekannteste Spritzpräparat ist das Hornmistpräparat. Um es herzustellen, sammelt man im Herbst geformte, feste Kuhfladen, füllt diese in leere Kuhhörner und gräbt sie in humoser Erde ein. Die nährstoff- und enzymreiche Masse fermentiert im Horn.

Kulturboden aktivieren

Im Frühling steht sie dann als dunkle, gut riechende Substanz bereit, um den Kulturboden zu aktivieren. Man vermischt dazu 10 bis 20 g dieser Masse mit etwa 5 bis 10 Liter lauwarmem Wasser und rührt 1 Stunde lang in wechselnde Richtungen. Anschliessend spritzt man die Mischung auf die feuchte Erde, zum Beispiel mithilfe einer Bürste. Man kann solche Rituale vielleicht belächeln, doch der biodynamische Ansatz der Bodenpflege ist äusserst wirkungsvoll. Eine seit über 40 Jahren laufende Studie des renommierten Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FiBL) bestätigt: Die beste Bodenqualität findet sich auf Demeter-Höfen, die nach biodynamischen Grundsätzen gepflegt werden.

 

Text Barbara Steinemann, Tanja Josche Foto Noah Breier

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