
Beet mit Alpenblumen
Dem Charme von wilden Alpenwiesen können vor allem leidenschaftliche Wanderinnen und Wanderer kaum widerstehen. Umso schöner, wenn ein Stück der geliebten Bergwelt im eigenen Garten blüht. Wir zeigen, mit welchen Pflanzen ein Beet mit Alpenblumen gelingt.
Stauden und Gräsern in reduzierter Palette, Wiederholung und ein spannender Mix von aufrechten und niederliegenden Formen sorgen im Beet mit Alpenblumen für Einheit und Harmonie. Die gelungene Kombination der vielfältigen Texturen und Strukturen lässt so keine Langeweile aufkommen. Hohe Stauden wie Grosser Schuppenkopf (Cephalaria gigantea), Mannstreu (Eryngium), Königskerze (Verbascum) und das aufrecht wachsende Reitgras (Calamagrostis acutiflora ‘Karl Foerster’) betonen die Vertikale
und kontrastieren mit niedrigeren Pflanzen wie Heide (Erica). Die zweijährige, dekorative Wilde Karde (Dipsacus fullonum) zieht während der Blütezeit zahlreiche Bienen und Schmetterlinge an. Im Winter laben sich Distelfinken an ihren Samen. An zusagenden Standorten versamt sie sich reichlich.
Blüten für Nachtfalter
Das gelbe Laub der Amur-Weide (Salix udensis ‘Golden Sunshine’) greift subtil das Gelb der Frauenmantelblüten (Alchemilla) auf. Dost (Origanum), Wermut (Artemisia absinthium, A. schmidtiana) und Salbei (Salvia officinalis) erfüllen die Luft mit ihrem würzigen Duft. Die zarten Halme und Blüten von Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa) und Blaustrahl-Hafer (Helictotrichon sempervirens) bringen Leichtigkeit und Bewegung ins Spiel. Daneben fühlen sich Taglilien (Hemerocallis) und Riesen-Flockenblume (Centaurea macrocephala) wohl. Die Blüten der Duftenden Nachtkerze (Oenothera odorata) ziehen abends Nachtfalter an. Ebenfalls zitronengelb sind die bienenfreundlichen Blüten des filigran wirkenden Hohen Fingerkrauts (Potentilla recta ‘Sulphurea’).
Futter für Raupen
Zu den Vagabunden zählen auch Lanzen-Verbene (Verbena hastata), Purpur-Leinkraut (Linaria purpurea) und Rosmarin-Weidenröschen (Epilobium dodonaei). Letzteres ist im Gegensatz zu seiner grösseren, manchmal etwas invasiven Schwester, dem Schmalblättrigen Weidenröschen (E. angustifolium) wesentlich zahmer und kleiner. Es ist eine wertvolle Raupen-Futterpflanze für den Nachtkerzenschwärmer und den Fledermausschwärmer.
Folgende Stauden dürfen im Beet mit Alpenblumen nicht fehlen:
Grosser Schuppenkopf (Cephalaria gigantea)
Er wächst an sonnigen bis halbschattigen Standorten, wo er bis 2 m hoch wird. Von Juli bis August präsentiert er seine körbchenartigen hellgelben Blüten. Versamt sich reichlich. Aus dem Kaukausus.
Duftende Nachtkerze (Oenothera odorata)
Ihre zartgelben Blüten verströmen abends und nachts einen Parfümduft. Eher kurzlebig, aber sät sich aus – allerdings nicht so wuchernd wie Oenothera biennis. Schätzt durchlässige, feine Erde.
Königskerze (Verbascum)
Zu den bekanntesten Arten gehören Kleinblütige Königskerze (V. thapsus), Schwarze Königskerze (V. nigrum) und Grossblütige Königskerze (V. densiflorum. Sie werden 1/2 bis 2 m hoch. In Mitteleuropa heimisch.
Lanzen-Verbene (Verbena hastata)
Bevorzugt besiedelt das aus Nordamerika stammende Eisenkraut frische bis feuchte Böden. Es hat eine lange Blütezeit mit feinen, lanzenförmigen lila Blütenständen. Die etwa 90 cm hohe Wildstaude sät sich an zusagenden Orten aus.
Riesen-Flockenblume (Centaurea macrocephala)
Diese imposante Riesin hat artischockenähnliche, grosse Blütenköpfe auf kräftigen Stängeln. Sie ist bei Insekten beliebt und wird leider viel zu selten gepflanzt. Aus dem Kaukausus.
Kleine Taglilie (Hemerocallis minor)
Die Wildart kommt vor allem in Ostasien natürlich vor. Mit ihrem zierlichen Wuchs eignet sie sich eher für den Beetvordergrund. Einige Fachleute nennen sie Frühlings-Taglilie: ein Hinweis auf die frühe Blüte im Mai.
Ähriger Ehrenpreis (Veronica spicata)
Eine Wildart, die als selten gilt – die Zuchtformen bereichern den Garten dafür umso lieber. Wächst bevorzugt sonnig und trocken, wo die Pflanze von Juni bis August ihre Lanzenblüten zeigt.
Hohes Fingerkraut (Potentilla recta)
Aus Südosteuropa und Asien stammend, kommt dieses Fingerkraut in der ganzen Schweiz vor. Im Juni und Juli öffnen sich anmutige hellgelbe Blüten. Die Sorte ‘Sulphurea’ überzeugt durch Leuchtkraft und Blühfreude.
Text & Fotos: Annette Lepple
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