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Artischocke – auffällige Speisedistel

Artischocke – auffällige Speisedistel
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Artischocke – auffällige Speisedistel

Die leuchtenden Blütenknospen der Artischocke locken mit süssem Duft Bienen und Hummeln an. Ob durch ihren Schmuck oder die aromatischen, zarten Knospen: Die auffällige Speisedistel aus dem Mittelmeerraum bereichert ohne viel Pflege jeden Garten.

Geduld bringt Knospen, heisst es bei diesem Gewächs – denn die herkömmliche Artischocke (Cynara scolymus) bildet erst ab dem zweiten Jahr Blütenstände. Dann überragen die stolzen Stängel sämtliche Gemüsepflanzen im Beet und tragen grosse Knospen und Blüten zur Schau. Ein wunderschöner Anblick – die auffällige Speisedistel bietet auch vielen Insekten reichlich Nektar. Das Innere der noch geschlossenen Knospe ist eine gesunde Delikatesse und wird bereits seit langer Zeit zum Verzehr geerntet. Dabei eignet sich sowohl der Blütenboden als Gemüsebeilage wie auch die pflanzlichen Auszüge als Heilmittel.

Warm und ohne Zugluft

Artischocken werden genau wie Tomaten im Frühjahr ausgesät – denn auch sie benötigen längere Zeit und die Anzucht im Haus, bis sie zu starken Jungpflanzen herangewachsen sind. Die Samen hierfür über Nacht in lauwarmes Wasser einlegen, denn dies beschleunigt die Keimung. Nach etwa 2 bis 3 Wochen werden die Keimlinge einzeln pikiert und hell und warm aufgestellt. Ende Mai beginnt die Auspflanzzeit an einem warmen Standort ohne Zugluft in gut gedüngtem Boden, angereichert mit viel Kompost und genügend Platz. Empfehlenswerte Sorten für den Hausgarten sind ‘Green Globe’, ‘Grosse von Laon’ und ‘Imperial Star’ oder ‘Vert de Provence’.

Genussreif als Knospe

Im zweiten Sommer ist die krautige Rosette zu einer stattlichen Pflanze herangewachsen. Geerntet wird die auffällige Speisedistel, bevor sich ihre majestätischen Blüten zeigt: nämlich dann, wenn sich die äusseren Blätter der noch geschlossenen Knospe leicht abspreizen und braun verfärben. Erntereife Knospen zeigen sich meist von Juli bis in den September hinein. Die Knospengrösse variiert je nach Alter, Standort und Sorte und kann einen Durchmesser von 15 cm erreichen. Zum Ernten sollte man den Blütenstängel möglichst lang belassen und ihn mit einem scharfen Messer an der Pflanzenbasis abschneiden. So bleibt die Feuchtigkeit in der Knospe erhalten.

Laub als Schutz

Die wärmeliebende Pflanze aus dem Mittelmeerraum reagiert empfindlich gegenüber Frost. Mit einem entsprechenden Schutz vor eisigen Temperaturen überstehen die Artischocken jedoch auch unser raues Winterklima. Im Spätherbst werden zur Vorbereitung die Blütenstängel und die Blätter kurz über dem Boden abgeschnitten. Eine dicke Schicht aus trockenem Laub – gemischt mit etwas Sand – dient nun als Winterschutz. Die Laubdecke wird über die Pflanzenbasis ausgelegt und der gesamte Wurzelraum damit bedeckt. Dabei darf die Laubschicht etwa 20 cm dick sein. Zusätzlich werden einige Tannenreisigzweige darübergelegt.

Richtig überwintern

Alternativ bietet sich eine weitere Überwinterungsmöglichkeit im Keller an: Dazu werden die Artischockenwurzeln aus dem Boden gegraben und gründlich von Erdresten befreit. Auch hier sollte man zuerst die Blätter und noch vorhandene Blütenstängel zurückschneiden. Nun gilt es, die Lagerkiste vorzubereiten: Ein Pflanzgefäss, mit Abflusslöchern ausgestattet, wird mit Sand gefüllt. Dann werden die Wurzeln eingebettet und ebenfalls mit Sand bedeckt. Das Gefäss im eher dunklen Keller bei rund 15 °C aufstellen. Wichtig: Auch während der Wintermonate sollte der Sand leicht feucht bleiben, damit die Wurzeln nie ganz austrocknen.

 

Text & Foto Ruth Schläppi

 

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