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Alle Vögel sind schon da

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Alle Vögel sind schon da

… die Frage ist nur, wie lange noch? Die Futtersuche wird für unsere gefiederten Gartenbesucher immer schwieriger. Studien belegen, dass heute 75 % weniger Insekten herumschwirren als vor 30 Jahren. Höchste Zeit, unseren Piepmätzen etwas unter die Flügelchen zu greifen.

Lange war es umstritten, ob eine Ganz­jahresfütterung der Vögel sinnvoll ist oder nicht. Grossbritannien hat es vorgelebt, und je länger, desto mehr Wissenschaftler sind auch bei uns überzeugt davon, dass die Ganzjahresfütterung durchaus sinnvoll ist. Allerdings muss man dabei auch einiges beachten. Die Futterstellen müssen jederzeit sauber gehalten werden, und im Sommer ist weniger energiereiches Futter anzubieten als im Winter. Auch sollten Futterstellen gut geschützt vor Fressfeinden aufgestellt werden, die nicht nur auf leisen Pfoten, sondern auch mit rauschenden Schwingen daherkommen können. Eine Hecke neben der Futterstelle kann den Vögeln ein gutes Versteck bieten, damit sie nicht selber als Leckerbissen enden. Kritiker der Ganzjahresfütterung wenden hingegen ein, dass Vögel gerade bei der Aufzucht ihren Jungen statt Insekten lieber Körner verfüttern würden, wenn diese einfach und bequem zu besorgen seien. An dieser Fehlernährung würden die Jungvögel schliesslich sterben. Bei dieser Aussage vergisst man allerdings, dass Vögel nicht dumm sind. Sie wissen genau, was sie ihren Jungtieren füttern dürfen und nutzen das Körnerfutter vor allem für sich selbst. Es bleibt ihnen so mehr Zeit, sich auf die ­Insektenjagd für ihren Nachwuchs zu konzentrieren. Es ist nachgewiesen worden, dass dank der Zufütterung die Vögel sogar ein weiteres Mal brüten können.

Geschwächter Lebensraum

Durch unsere exzessiv betriebene Landwirtschaft, in der Pestizide und Insektizide grossflächig genutzt und zum Teil gar bereits in die Pflanzen hineingezüchtet werden, sind die Vögel tatsächlich auf ­unsere Hilfe angewiesen. Auch sollten wir in unseren Gärten gut überlegen, welche Mittel wir selber einsetzen. Es kümmert die Meise herzlich wenig, ob die Räupchen nun chemisch oder biologisch gestorben sind. Was sie aber kümmert: wenn kein Futter mehr zu finden ist. Sind denn Blattläuse wirklich so schlimm, dass wir sie nicht entspannt gewähren lassen und so unseren tierischen Freunden eine Mahlzeit ermöglichen können? Muss der Garten wirklich wie aus dem Ei gepellt erscheinen oder darf er auch einmal etwas weniger perfekt sein, aber dafür einen Lebensraum für alle bieten? Auch das sind Fragen, die man sich stellen sollte, wenn man den lieben Piepmätzen helfen möchte.

Zum selbstgemachten Futtermenü

 

Text & Bild: Alexandra Zöbeli

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